Nachdem das Wetter morgens sehr regnerisch war, war die Stimmung etwas gedämpft. Aber es half ja nichts, da es auf die Hütte gehen sollte. Ich hatte den Urlaub eigentlich um das Hannoverhaus herum geplant. Also fuhren wir zum Parkplatz der Ankogelbahn. Inzwischen hatte es auch aufgerissen und war ein wunderbares Wetter. Sonne, Wind und sehr gute Aussichten!
Nachdem das Auto geparkt war, ging es direkt los. Wegen der unsicheren Wetteraussichten entschieden wir uns dazu den direkten Weg und nicht den etwas längeren, aber wahrscheinlich schöneren zu nehmen. Es ging direkt steil aufwärts über die Skipiste, hier natürlich noch ohne Schnee. Die Berge sahen schon sehr mächtig und vielversprechend aus. Der Weg hatte gleich eine ordentliche Steigung, so dass wir trotz des Windes die Jacken ausziehen konnten. Nach einigen Kehren, ging es an einem Zaun entlang in den Wald hinein. Hier war der Weg dann nur am Anfang markiert und wirklich steil. Da immer wieder Wegspuren zu sehen waren, gingen wir weiter.
Nach ein paar Minuten waren wir wieder auf dem Hauptweg. Dieser zog sich von nun an sehr angenehm ansteigend nach oben. Es war ein breiter Forstweg, der in langgezogenen Kehren aufwärts ging. Die Natur um uns herum war der Wahnsinn! Was an Wasser von den Bergen runterkam war schon krass. Das Wetter hielt weiterhin wunderbar. Der Wind hatte es aber schon in sich, dass es auch immer wieder einmal frisch wurde. Die Berge am Horizont waren weiß oder überzuckert. Es waren größtenteils 3000er.
An der Mittelstation angekommen stockte uns bei dem Ausblick nur der Atem! Unglaublich, wie gemalt! Von hier aus wurde der Weg wieder etwas steiler und es ging über eine Wiese. Oben sahen wir schon die Berge, die das Ziel sein sollten. Hier wurde es jetzt etwas nasser und es floss ordentlich Wasser herunter. Die Steilheit des Weges war stellenweise wieder ordentlich. Am Horizont verdunkelten sich die Wolken, aber noch war es wirklich gut.
Dann querten wir das erste Mal Wasser und der Weg zog mehr nach rechts rüber. Immer wieder mussten wir nun Wasser queren und das war nicht immer einfach, da es ordentlich runter schoss. Langsam begann es nun etwas zu nieseln und wir befürchteten, dass es nicht mehr lange gut ging. Inzwischen sahen wir auch unser Ziel, das Hannoverhaus. Nun wurde der Weg etwas steiniger. Er war aber durchweg gut markiert. Schritt für Schritt arbeiteten wir uns nach oben und liefen inzwischen im Regen! Ich lief etwas vorweg, als eine Herde Schafe auf mich zukam. Als ich auswich, korrigierten sie auch ihre Richtung. Das war spaßig und plötzlich stand ich inmitten der Herde. Der Regen war inzwischen in Graupel übergegangen.
Dann machten wir uns an den Endspurt und kamen am letzten Wegweiser an. Das Haus war zum greifen nah! Nun schneite es… das Wetter war schon verrückt! Mitten im August und wir liefen im Schneegestöber. Noch ein paar Meter über Gestein und wir waren am letzten Sattel. Nach links Weg und wir standen an der Hütte! Es lag inzwischen schon etwas Schnee an manchen Stellen, so dass wir direkt in die Hütte gingen. Die Bergstation lag etwas oberhalb der Hütte. Unser ursprünglich angepeilter Gipfel, der Ankogel war wegen des Schnees heute nicht erreichbar.
Fazit: Der Weg von der Ankogelbahn zum Hannoverhaus ist sehr angenehm zu laufen. Er hat keine weiteren technischen Schwierigkeiten und bietet wunderbare Panoramablicke! Egal in welche Richtung man schaut, die Natur ist einfach beeindruckend. Der Weg kann im Zweifel auch abgekürzt werden, wenn man erst ab der Mittelstation losläuft. Wirklich eine schöne Runde!
Dauer/Länge (inkl. Pausen):
3:05h / 7:30km
Höchste Wegschwierigkeit :
T3
Aufstieg (Höhenmeter):
1.290m
Abstieg (Höhenmeter):
10m
Besonderheiten: