7 Spitzen auf einen Streich – Mittenwalder Höhenweg und mehr!

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7 Spitzen auf einen Streich – Mittenwalder Höhenweg und mehr!

Heute ging es bei herrlichstem Wetter in Richtung Mittenwald. Der Plan war, dass wir den Mittenwalder Höhenweg machen. Wir starteten an der Talstation der Karwendel Bahn. Der Weg führte uns  herrlich durch den Wald parallel zur Straße. Dann ging es ein kurzes Stück an der Straße entlang, bevor wir wieder in einen Wald abbogen. Der Pfad war zwischendurch immer mal wieder etwas steiler, insgesamt aber gut zu laufen. Die herbstlichen Farben waren wieder einmal sehr schön. Immer wieder gab der Wald auch Blicke in Richtung Zugspitze frei. Man konnte sogar die Gipfelstation sehen. Es war ein sehr angenehmer, technisch einfacher Weg. Stetig ging es aufwärts, immer mal wieder auch einfach parallel zum Hang. Dann kamen wir an eine Hängebrücke. Die hatte ordentlich Schwung, was nicht jedem gefiel.

Von hier an ging der Weg wie bisher weiter nach oben. Stetig, aber nie zu steil und fast immer durch den Wald. Dadurch hatten wir nicht viel Sonne und es war recht frisch. An der Brunnsteinhütte angekommen, machten wir eine kurze Trinkpause. Die Hütte hatte auf und es wurde gerade der Teig für frischen Kuchen angerührt. Doof, dass wir auf dem Hinweg hier waren! An der Hütte gab es noch einen freilaufenden Esel. Sehr süß! Bis hier her und auch im weiteren Verlauf, trafen wir immer wieder auf Familien. Ein Teil der Tour ist durchaus auch für konditionsstarke Kids geeignet.

Nach der Hütte verließen wir den Wald und latschten durch Latschenkiefern. In stetigen Serpentinen ging es, jetzt teilweise deutlich steiler nach oben. Die Steine waren recht speckig, so dass wir immer wieder aufpassen musste. Auch dieser Weg war nie wirklich richtig ausgesetzt. Dann kamen wir, endlich in der Sonne, oben auf einem herrlichen Grasplateau an. Erwähnte ich bereits die unglaublichen Ausblicke? Ein Traum! Nach links führte ein steiler Weg zum Einstieg des Mittenwalder Höhenwegs. Ich las vor kurzem, dass es einer der schönsten Steige in Deutschland sein sollte. Wir gingen aber erst einmal nach rechts hoch, in Richtung der Rotwandl- und Brunnsteinspitze. Erstere hatte kein Kreuz. An der Brunnsteinspitze angekommen sahen wir auf ein Meer von Berggipfeln. Wow! Wir gingen aber recht zügig wieder in Richtung des Plateaus und gleich weiter zum Einstieg des Höhenwegs. Hier machten wir eine ausführliche Essenspause! Das Frühstück war bereits eine ganze Weile her.

Ich hatte mir im Vorfeld die Topo des Steig angesehen und auch Berichte gelesen bzw. mit einem Freund darüber geredet. Da ich ihn als sehr leicht einschätzte ließen wir die Klettersteigsets im Rucksack. Es kamen auch einige ungesichert aus dem Steig heraus. Es ging gleich seilversichert auf einem Grat los. Hier gab es natürlich ausgesetzte Stellen. Aber durch die sehr gute Absicherung war es nicht weiter wild. Der Weg wechselte sich zwischen spannenden Gratpassagen und Gehwegen ab. Durch sein auf und ab war es, gerade nach hinten heraus sehr intensiv. Dann kamen wir an eine steilere Abkletterstelle. Auch diese war mit einem Seil ausgerüstet und damit nicht weiter schlimm.

Die Anstiege zwischen den einzelnen Gipfeln (5 im gesamten Höhenweg) waren echt steil. Ich musste ganz schön schnaufen. Zum Glück gab es keine Schneefelder, sondern nur kleinere Schneereste. Der Gegenverkehr hielt sich nach anfänglicher, hoher Frequenz im Verlauf in Grenzen. Es gab auch immer gute Möglichkeiten Leute vorbeizulassen. Dann kam die erste Leiter. Nicht unbedingt die Lieblingsdisziplin von Kristina. Es war allerdings nur eine kurze und sie meisterte sie problemlos.

Zwischendrin mussten wir auch in Rinnen hochklettern bzw. abklettern! Ein wirklich abwechslungsreicher Weg! Dann kamen wir an eine spannendere Stelle. Hier lagen mehrere Bretter auf Trittstufen. Sie waren mit einem Seil gesichert, doch sah es nicht wirklich vertrauenerweckend aus. Aber es erwies sich als unproblematisch. Dann kamen zwei kurze Leitern, die es zu erklimmen galt. Nach einem weiteren Gipfel wurde es spannend. Die nächste Leiter war gefühlt 30-40, lang. Also Luft angehalten und los ging es. Direkt danach kam noch eine kleine Leiter hinterher.

Von nun an befanden wir uns im Endspurt. Noch ein bisschen über den Grat gelaufen und zwei Leitern bzw. eine Holzleiterbrücke und wir blickten auf die Gipfelstation der Bahn. Wir berieten kurz, ob wir noch den kurzen C-Klettersteig auf die Westliche Karwendelspitze machen, ließen es dann aber. Ich war einfach zu platt. Stattdessen gab es noch eine riesige Holderschorle an der Bergbahn, bevor es mit selbiger nach unten ging.

Fazit: Ein toller Klettersteig! Ich würde ihn mit dem Hindelanger und Mindelheimer in einer Liga sehen. Er ist allerdings deutlich leichter. Noch einmal klar gesagt, dass wir zwar ohne Sicherung unterwegs waren, dies aber definitiv nicht zu empfehlen ist. Man sollte dafür sehr trittsicher, schwindelfrei sein und entspannt in diesem Gelände laufen können. Keine Schweißperlen bei großer Ausgesetztheit zu bekommen, kann auch helfen. Wirklich klasse Tour!

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

7:09 h / 13,9 km

Höchste Wegschwierigkeit :

T4

Aufstieg (Höhenmeter):

1.880m

Abstieg (Höhenmeter):

590m

Besonderheiten:

Klettersteig A/B