Auf schmalem Grat auf den Tegelberg…

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Auf schmalem Grat auf den Tegelberg…

Heute wollte ich bewusst eine Tour mit der Bahn machen, um meine Knie etwas zu schonen. Da ich den Tegelberggrat schon länger im Blick hatte, fiel die Wahl auf ihn. Ich lief noch vor der ersten Bahn an der Talstation los. Es ging flach über einen schönen Schotterweg in Richtung Hohenschwangau. Der Blick fiel dabei immer wieder auf Neuschwanstein. Wow! Dazu kamen der Sonnenschein, Kühe und jede Menge Lust auf die Tour.

So zog sich der Weg erst einmal 1-2km dahin, bevor ich auf einen schmaleren Weg in den Wald abbog. Heraus kam ich an der Asphaltstraße zum Schloss, auf welcher auch schon die Touristen in einer Pferdekutsche nach oben gekarrt worden. Puh! Ich ging direkt auf einen steilen Wurzelweg in den Wald. Dieser zog sich, teils ordentlich steil nach oben. Am Ende kam ich auf der Straße zur Marienbrücke heraus. Hier waren, trotz der frühen Zeit schon Massen unterwegs. Zwei, drei Kehren und ich sah die Brücke bzw. das was unter den Massen zu sehen war. Naja, es half ja nichts. Also lief ich über die Brücke. Fotos konnte ich nebenbei recht zügig machen. Und ja, der Blick war schon sehr schön! Direkt nach der Brücke ging der Wanderweg weiter, aber es war niemand mehr da.

Nach ein paar Minuten musste ich scharf nach links abbiegen und auf einen Bergwanderweg weitergehen. Jetzt ging es in Serpentinen nach oben. Das Wetter war fantastisch, der Ausblick auf die Seen, Schlösser und Berge war atemberaubend heute! Es ergaben sich immer wieder Möglichkeiten dazu, zwischen den Bäumen. Der Weg war sehr gut zu laufen und ging selten richtig steil aufwärts. Auch der Säuling rückte immer wieder in das Blickfeld. Größtenteils war der Weg sandig und selten mit viel Geröll. Je höher ich kam, desto mehr Fels wurde es um mich herum bzw. auf dem Weg. Der Pfad war aber nicht wirklich ausgesetzt. Ich lief relativ einsam und entspannt nach oben. Die Ruhe war einfach herrlich!

Dann kam eine seilversicherte Stelle, die ich allerdings als sehr unkompliziert empfand. Tja, und dann stand ich an der Abzweigung. Nach rechts ging ein schmaler Pfad zum Grat und nach links der normale Weg weiter. Also bog ich nach rechts ab und freute mich auf den Gratweg. Es ging direkt steil, durch den Wald nach oben. Warm war ich ja eh schon! Glücklicherweise lief ich bisher nicht in der Sonne. Hmm…. Nach ein paar Minuten stand ich dann da! In beide Richtungen um den Fels herum führte ein Weg. Ich entschied mich für links und stand dann direkt vor dem Fels. Es sah nicht weiter wild aus, aber da der andere Weg nach unten führte, konnte ich mir nicht vorstellen, dass es richtig war. Also wieder zurück und anders herum. Dies war ein kurzer Weg, der dann steil durch Gras nach oben ging. Oben stand ich dann und sah, dass ich einfach kurz hätte kraxeln können. Die Stelle war wahrscheinlich entspannter zu kraxeln, als zu umlaufen!

Der Weg führte weiter, tendenziell ansteigend auf dem Grat entlang. Er war stellenweise schon ausgesetzt. Ich empfand ihn aber als sehr gut zu gehen. Verlaufen ging nicht, da der Weg immer klar sichtbar war. Es lief viel Wegstrecke durch Bäume hindurch. Dadurch war es sehr angenehm und nicht zu warm. Bei den Fernsichten stockte mir fast der Atem. Irre war das heute wieder einmal! Ich sah auch diverse Ameisenhaufen. Die hatten hier oben ihre Ruhe. Ab und an zog sich der schmale Pfad am Fels entlang. So führte der Weg wunderbar in Richtung der Bergstation der Tegelbergbahn. Meine Hände brauchte ich nicht wirklich. Es war eher wie ein schmaler Wanderweg. Das hätte ich nicht gedacht.

An der Bergstation kam ich dann zwischen den Bäumen hervor und wurde erst einmal komisch beäugt. Hier war ordentlich etwas los. Ich lief direkt weiter zum Branderschrofen. Der Weg war erst der typische Wanderweg und wurde dann felsiger. Am Warnschild vorbei ging es dann mit mehreren seilversicherten Passagen. Vor der letzten Passage zum Gipfel, nahm ich den Weg auf der anderen Seite, um den Massen auszuweichen. Und nicht jeder gehörte da von den Schuhen her hin. Oh mein Gott! Am oberen Teil wechselte ich dann auf die Seilseite und stieg auf den Gipfel. Hier war es richtig voll. Ich lief noch weiter, den schmalen Grat vom Gipfel weg entlang. Hier kam eine kurze Kraxelstelle und dann machte ich eine Pause. Der Weg schien noch weiter zu gehen.

Aus einem Gespräch heraus erfuhr ich, dass man am Ende über weglose, sehr steile Grashänge absteigen musste. Naja, dies stand eh nicht zur Debatte heute. Nach der Pause lief ich gegen den Strom zurück zur Bergstation und trank noch in Ruhe etwas. Mir wurde es aber schnell zu voll, dass ich die Bahn nach unten nahm.

Fazit: Wieder einmal ein anderer Weg auf den Tegelberg. Der Weg bis zum Grat ist schon kein normaler Wanderweg. Der Grat selbst definitiv nicht, egal wie entspannt ich ihn fand! Wer schwindelfrei und trittsicher ist, hat hier eine wunderbare Möglichkeit abseits der Massen auf den Tegelberg zu gehen. Die Kletterstelle würde ich als max. I-I+ sehen! Und sie ist sehr kurz. Ansonsten läuft es sich einfach gut und ist wunderschön! Der Branderschrofen ist eine tolle Zugabe, aber leider völlig überlaufen.

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

4:04h / 9,45km

Höchste Wegschwierigkeit :

T6

Aufstieg (Höhenmeter):

1.110m

Abstieg (Höhenmeter):

1.11om

Besonderheiten:

Teils stark ausgesetzter Gratweg! Schwindelfreiheit & Trittsicherheit wichtig!