Balderschwang – über 7 Gipfel musst Du gehen…

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Balderschwang – über 7 Gipfel musst Du gehen…

Heute ging es nach langer Zeit wieder mit Dominik auf Tour. Die Wetterprognose war ganz ordentlich. Es sollte zumindest trocken bleiben. Bei frischen 8 Grad liefen wir, aber in der Sonne in Balderschwang los. Die ersten 3-4km der Strecke gingen wir parallel zur Straße. Wir hätten auch etwas mehr im grünen gehen können, aber dieser Teil war ja nur der Einstieg. Die Sonne schien und das satte Grün der Wiesen war einfach nur schön. Inzwischen waren auch schon wieder Kühe auf den Weiden zu sehen und zu hören. Dann hieß es nach rechts abbiegen, aber da standen wir vor einem geschlossenen Zaun. Also kurz zurück und ab nach rechts. Jetzt wurde der Weg schon wesentlich schöner. Oberhalb der Straße ging es über einen schönen Weg stetig aufwärts. Das Wetter meinte es wirklich gut mit uns, da sich herrliche Fernsichten ergaben. Rechts von uns kamen auch mehrere, kleinere Wasserfälle runter. Träumchen!

Dann kamen wir auf einen Asphaltweg und bogen nach rechts aufwärts ab. Das erste Ziel war der Girenkopf. Hier wurde es teils echt steil und war nicht mehr so schön zu laufen. Auf einem flacheren Stück kamen wir an einem Wildgehege vorbei, in welchem das Rotwild entspannt chillte und sich auch durch uns beide nicht stören ließ. Es ging weiter bergauf. An der Klösterle Alpe bogen wir nach links ab. Hier wurde der Weg auch wesentlich schöner. Es ging zwar steiler, aber durch den Wald nach oben. Raus kamen wir an mit Blick auf die Vordere Stillbergalpe. Hier machten wir eine kurze Pause und genossen die richtig schönen Ausblicke. Herrlich!

Von hier an ging es über breite Wanderwege weiter. Erst einmal relativ flach, bevor es wieder aufwärts ging. Ich fragte mich zwischendurch einmal wann eigentlich der Grat beginnt, da im Wald ein Schild mit der Aufschrift Gratwanderung hing. Aber gut, Geduld! Dann bogen wir vom Weg ab und es ging mehr auf einem Pfad in Richtung des Grats. Am Horizont wurde es inzwischen etwas dunkler. Aber bis auf den Wind ab und zu, hatten wir noch Glück mit dem Wetter. Der Weg lief wunderbar markiert nach oben und in Richtung des ersten Gipfels. Nun mussten wir auch das erste Schneefeld durchqueren. Da der Schnee aber fest war, war dies kein Problem und wir konnten die Grödeln im Rucksack lassen. Der Weg zog sich dann am Hang entlang und es gab immer wieder Berührungen mit dem Nagelfluhgestein. Wirklich schön! Die Aussicht mit dem satten Grün ließ uns immer wieder stehenbleiben. Am Girenkopf angekommen, dachten wir erst, dass es gar kein Kreuz gab. Dann entdeckten wir es. Es lag versteckt hinter einer Kuppe auf einem Vorsprung. Also stiegen wir ein paar Meter ab und erreichten das erste Ziel. Hier hieß es allerdings aufpassen, da es sehr matschig und schmierig war. Von hier konnten wir wunderbar die andere Seite mit dem Hochgrat & Friends sehen.

Weiter ging es am Grat entlang. Das nächste Ziel sollte nur 15 Minuten weg sein. Da ich schnell ein weiteres Kreuz sah, dachte ich schon, dass wir gleich da sind. Aber dies war nur ein unbezeichnetes, wunderschönes Holzkreuz. Jetzt wurde es auch mehr und mehr eine Gratwanderung. Teils oben auf dem Grat, teils unterhalb liefen wir den schmalen Weg weiter. Grundsätzlich war er nie schwierig, durch die Nässe war aber unsere ständige Aufmerksamkeit gefordert. Auch eine erste Drahtseilpassage war nun dabei. Weitere folgten, bevor wir nach einem letzten Aufschwung am kleinen Kreuz des Heidenkopfs ankamen. Auch hier war es einfach nur schön, egal in welche Richtung wir schauten.

Unser nächstes Ziel, den Sipplinger Kopf sahen wir schon, aber auch, dass es dorthin noch ein Stück Weg war. Der Grat lief weiter entspannt, mal mehr, mal weniger an der Kante entlang. Es gab nun immer wieder Schneefelder, die wir passieren mussten. Diese waren aber unkompliziert. Dann gab es eine kniffligere Stelle, bedingt durch die Feuchtigkeit. Erst ging es über ein Schneefeld am Hang entlang und dann leicht schräg nach oben auf nassem Nagelfluhgestein. Danach ging es weiter am Grat entlang bis wir wieder zu einer Drahtseilpassage kamen. Diese war aber auch nicht schlimm. Danach noch kurz durch eine kleine Rinne kraxeln, mit Seilversicherung und über ein Schneefeld nach oben und wir waren wieder etwas näher dran. Der Rest bis zum Gipfelkreuz war einfach nur Genuss auf dem Grat. Hier oben angekommen schnauften wir kurz durch, aßen leckere Franzbrötchen, welche ich aus Hamburg mitgebracht hatte und zogen uns eine Jacke über. Der Wind nahm etwas zu und es wurde nebliger. Dann liefen wir kurz über den Grat weiter, bevor es über viele Treppenstufen steil bergab ging. Der Weg führt uns abwärts zur Oberen Wilhelminealpe. Leider war diese auch geschlossen. Von hieraus lief ein entspannter, breiter Schotterweg weiter, bevor es rechts nach oben in Richtung des Bleicherhorns ging. Dieser Weg war ein gut angelegter, schmaler Wanderweg. Gelegentlich mussten wir Schneefelder überwinden. Oben angekommen war es jetzt schon etwas ungemütlicher, so dass wir direkt weiter zum nächsten Gipfel, der schon in Sichtweite war gingen. Über viel Schnee lief der Weg zum Höllritzereck weiter.

Nun ging es sehr schmal, steil durch den Wald abwärts. Dadurch, dass die Äste teilweise über dem Weg hingen, kamen wir nicht so schnell voran. Hier war es schon etwas ausgesetzt und auch rutschig. Dieses Stück dauerte zum Glück nicht so lang an, bevor es weiter auf dem Gratweg abwärts ging. Dieser war nun gut zu laufen und es ergaben sich wieder schöne Blicke auf die Gipfel um uns herum. Dann standen wir plötzlich an einer Sperrung. Der Weg zum Dreifahnenkopf war gesperrt. Also ging es außen um den Berg herum. Dieser war ist an sich nicht weiter wild. Er war aber sehr matschig, teilweise mit Schnee zu und die Bäume hingen herunter. Also zog es sich und wir mussten gut aufpassen, dass wir nicht abrutschten. Wobei er nicht ausgesetzt war. Kurz vor dem Ende passierte es dann doch und ich setzte mich schön in den Matsch. Einmal nicht aufgepasst und es war geschehen. Aber es war halb so wild, da die Sachen ja recht schnell trockneten. Am Ende angekommen ging es nach rechts weg, in Richtung des Grauensteins, Hier mussten wir erst durch Schnee, bevor der in Serpentinen angelegte Weg wieder frei war. Aber auch hier gab es immer wieder schneebedeckte Teile. Oben angekommen merkten wir, dass durch den Schnee gehen echt anstrengend war.

Zum Grauenstein lief der Weg mal mehr, mal weniger durch Schnee. Leider war dieser Gipfel null gekennzeichnet. Wir schauten kurz, ob es nicht etwas gibt, aber dem war nicht so. Dann hieß es in den Endspurt auf das Riedberger Horn. Bis zum eigentlich Grat vom Gipfel lief es gut. Wir mussten gut auf unsere Schritte achten, da ordentlich Schnee da war. Aber es war nie wirklich zu kniffelig. Dann blickten wir auf den Endspurt bzw. das was der Nebel preis gab. Wir sammelten noch einmal unsere Kräfte und gingen steil bergauf durch den Schnee. Hier passten wir auf, dass wir nicht zu sehr in Richtung der Wechten kamen. Von Vorteil war hier sicherlich, dass es gut gespurt war. Stellenweise sahen wir aber, dass die letzten Tage noch einmal Neuschnee runtergekommen war. Oben angekommen hatten wir leider keine Sicht. So dass wir uns recht zügig an den Abstieg nach Balderschwang machten.

Der Weg führte steil nach unten. Der Matsch und Schnee forderten noch einmal die volle Aufmerksamkeit. Etwas weiter unten waren es dann eher geschlossene Schneefelder, über die wir gut laufen konnten. Dann ging der Weg in einen sehr matschigen aber schönen Weg durch den Wald über. An der Riedbergerhornbahn angekommen ging es über einen Wiesenweg weiter nach unten. Einfach ein Traum! So liefen wir entspannt bis zum Auto zurück.

Fazit: Eine traumhafte, nicht zu schwierige Grattour, die sich definitiv lohnt! Sie kann auch in kleineren Abschnitten gegangen werden. Bei Feuchtigkeit können Stöckle sehr sinnvoll sein und man muss achtsam gehen. Man muss nicht immer hoch hinaus, um tolle Touren zu machen! Lohnenswert!

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

7:50h / 22,2km

Höchste Wegschwierigkeit :

T3

Aufstieg (Höhenmeter):

1.580m

Abstieg (Höhenmeter):

1.580m

Besonderheiten:

Bei Nässe/Schnee stellenweise etwas kniffelig!