Bolgental – durchs Winter Wonderland auf die Gipfel

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Bolgental – durchs Winter Wonderland auf die Gipfel

Heute sollte es eine größere Tour werden. Die erste mit Schneeschuhen dieses Jahr, aber daraus wurde leider nichts. Beim Aufwachen merkte ich, dass es sinnvoller wäre eine kleinere Tour zu laufen, da ich noch etwas angeschlagen war. Also gut, welche Tour eignete sich zum Saisonauftakt mit Schneeschuhen besser als meine Lieblingstour?

Los ging es von der Haustür weg gegen 7:30 Uhr in der früh. Obermaiselstein schlief noch und es war knackig kalt. Der Weg lief erst in Richtung Wannenkopf über Asphalt, dafür steil nach oben. Stellenweise war es auch fies vereist. Aber es war nicht so schlimm, dass man Grödeln anziehen musste. Gefühlt hatte ich alles dabei. Nach ein paar Kehren bog ich ab in Richtung des Tobelwegs, Mir fiel auf, dass ich schon viel früher hätte abbiegen sollen. Egal! Es ging kurz bergab und dann wieder bergauf durch den Wald, einen wunderschönen Tobelweg entlang. Der zog sich ein Weilchen, bevor ich wieder auf den eigentlichen Weg kam. An der Gabelung in Richtung Wannenkopf zuckte ich kurz, aber blieb vernünftig und ging geradeaus in Richtung der Alpe Zunkleiten. Der Weg war bisher gut zu gehen und hatte immer wieder freie Stellen.

An der Alpe angekommen blickte ich in das sonnige Bolgental vor mir. Der Weg, der im Sommer ein eher langweiliger Asphaltweg ist, war mit Schnee bedeckt. Es waren aber Reifenspuren auf dem Weg, so dass er sehr gut zu gehen war. Ich fragte mich schon, ob ich die Schneeschuhe umsonst mitgeschleppt hatte. Der Weg zog sich in sanften, leichten Kehren nach oben und war wirklich schön zu gehen. Hinter mir stieg die Sonne immer höher und tauchte das Tal in ein tolles Licht bzw. wärmte mich sehr schön. Aber die Strecke war auch so schweißtreibend genug.

Zwei Kehren vor der Bolgenalpe war dann Schluss mit lustig. Die Spuren hörten auf und der Schnee wurde viel tiefer. Also kamen die Schneeschuhe endlich zum Einsatz. Es ging an der Bolgenalpe vorbei zur Oberen Bolgenalpe, dem Stall. Es war wirklich anstrengend, da der Schnee sehr tief war. Hier begegnete mir auch die erste Skitourengeherin. Nach dem Stall ging es einen Schwung bergauf und ich war auf dem normalen Wanderweg, im Sommer. An der Abzweigung auf den Grat, kommend vom Riedberger Horn angekommen, überlegte ich kurz, ob ich hier schon hochgehe oder bei der nächsten Möglichkeit. Da ich keine Spuren sah, entschied ich mich für die anderen Variante. An der nächsten Abzweigung angekommen waren deutliche Spuren zu erkennen und ich begann mit dem Aufstieg auf den Großen Ochsenkopf. Stellenweise sackte ich ordentlich ein, trotz Schneeschuhen. Ich war wirklich glücklich, dass es eine gute Linie nach oben gab. Auch wenn die Skitourengeher mich dafür wahrscheinlich hassten. Ziemlich schnaufend kam ich oben an und es war irre! Der Ausblick! Unten im Tal war es grün und oben alles weiß. Die Fernsicht war super und ich genoss es einfach. Hier gab es eine erste Vesperpause. Lecker!

Nun stand mir mein kleines Horrorstück aus dem letzten Winter bevor. Der steile Abstieg in Richtung des Weiherkopfs. Es lief diesmal aber wesentlich besser und ich kam langsam, vorsichtig, aber gut unten an. Nach links weg führten die Spuren in Richtung des Rangiswanger Horns. Nach rechts weg… leider keine Spuren, aber mein Weg! Also machte ich mich auf in Richtung des Weiherkopfs. Keine Spuren, kaum Markierungen zu sehen und ganz viel Schnee! Zum Glück kannte ich den Weg. Es gab nur einige Tierspuren. Ich machte mich also auf und lief immer am Grat entlang. Traumhafte Blicke ergaben sich rechts und links von mir. Ich musste aber gut aufpassen, da es auch ordentlich bergab ging. Der Weg war letztendlich aber entspannt.

Das letzte Stück ging noch einmal steil nach oben. Ich hielt mich links, nahe des Zauns, da der Weg nicht zu erkennen war. Es war wirklich steil! Dann sah ich endlich den Wegweiser oben. Dort angekommen ging ich zum Gipfelkreuz und setze mich erst einmal. Auch hier war der Ausblick überwältigend! War ich am Ochsenkopf noch komplett alleine und konnte einfach genießen, war es hier schon wieder voller. Ich stellte überrascht fest, dass die Hörnerbahn heute auch fuhr. Dies erklärte natürlich einiges. Nach einer kurzen Pause und dem Rest des Radlers ging es an den Abstieg zur Bergstation. Vom Weiherkopf führte es steil abwärts. Der Pfad war aber gut ausgetreten und mit den Schneeschuhen sehr gut machbar. An der Bergstation angekommen bog ich gleich nach links weg und ging nur kurz über die viel frequentierte Rodelbahn. Dann bog ich querfeldein ab und lief nach unten. Es war Fun pur! An der Mittelstation angekommen, zog sich der Weg am Hang entlang in Richtung des Sonderdorfer Kreuzes, meinem nächsten Ziel.

Man wurde hier durch ein kleines Waldstück, steil bergab geführt. Bevor ich dadurch ging, packte ich die Schneeschuhe ein. Es war ab hier immer grüner, matschiger und schmieriger. Am Sonderdorfer Kreuz genoss ich kurz die Aussicht und machte mich direkt auf zum Endspurt. Der Weg ging in langen Serpentinen nach unten, bevor ich nach rechts am Hang entlang in Richtung Obermaiselstein lief. Dann noch kurz zwei Abschnitte nach unten, ein kurzes Stück Asphalt und ich war wieder im Ort. Ein paar Minuten später erreichte ich glücklich, aber kaputt mein Ziel.

Fazit: Das Bolgental ist in Kombination mit den Gipfeln der Hörnergruppe immer wieder eine wunderschöne, technisch nicht zu schwierige Schneeschuhtour. Aber bitte nicht täuschen lassen, es ist trotzdem verdammt anstrengend! Insbesondere, wenn die Spur noch nicht gelegt ist. Traumhafte Tour, die auch für Anfänger geeignet ist!

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

5:52h / 16,3km

Höchste Wegschwierigkeit :

T2

Aufstieg (Höhenmeter):

1.050m

Abstieg (Höhenmeter):

1.050m

Besonderheiten:

Durch den Schnee auf dem Grat eher T3!