Bei bestem Wetter ging es heute am Parkplatz in Riemenstalden los. Schon die Hinfahrt war ein Traum! Türskifarbende Seen, Berge und einfach nur schönes Wetter. Nach einem kurzen Stück Asphalt wechselten wir auf einen Wiesenweg, der in einen wunderschönen, sanft ansteigenden Waldweg überging. Die langgezogenen Kehren ermöglichten ein sanftes Einlaufen. Am Ende des Waldes ging es auf einer Asphaltstraße weiter, die schon knackigere Steigungen hatte. Mir wurde es da schon deutlich wärmer. Nico war viel entspannter.
Der Ausblick war schon ein Traum. Dazu sahen wir immer wieder die riesigen, herrlich gefärbten Seen. Wir kamen in Alplen an und liefen direkt weiter über eine Wiese. Jetzt wurde es mehr und mehr ein Pfad, der teilweise durch Wiesen lief, dann wieder am Hang entlang. Aber immer leicht und sehr schön zu laufen. Aber immer wenn die Sonne durchdrückte, wurde es direkt ordentlich warm. Dann kam noch ein Aufschwung und wir standen vor einer kleinen Kapelle mit einem gigantischen Panorama im Hintergrund. Das war wie ein Gemälde!
Direkt unterhalb war die Bergstation der Seilbahn. Wir liefen an dieser vorbei und kamen recht schnell an der Lidernenhütte an. Hier machten wir eine erste Trinkpause. Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten ging es direkt weiter. Durch eine wunderbare, grüne Hügellandschaft, die voll mit Alpenrosen und Blumen war wanderten wir stetig nach oben. Der Weg war super markiert und nicht zu verfehlen. Immer wieder kamen wir an Kühen vorbei oder sahen über uns auf Hügeln welche stehen. Einfach nur schön!
So liefen wir vor uns hin und kamen dann an ein steileres Stückchen, welches sehr schmierig war. Dies war schon eine kleine Challenge. Danach ging es sanfter weiter und durch ein erstes Schneefeld. Nun weiter aufwärts über eine Geröllrampe, so dass die Waden ordentlich brannten. Wir querten den Hang unterhalb des Chaiserstockmassivs und kamen an der Einstiegsrinne an.
Hier hatten wir die Wahl etwas zu kraxeln oder die Seile zu nehmen. Wir entschieden uns dafür zu kraxeln und wechselten weiter oben zu den Seilen, weil es nicht anders weiterging. Wir kamen auf dem Sattel an und schnauften durch bzw. genossen die feine Aussicht. Ich merkte schon recht deutlich die mangelnde Fitness.
Weiter ging es mit ein wenig Kraxelei, die recht luftig war, bevor eine längere, ebenfalls sehr luftige, versicherte Passage kam. Hier kamen uns auch einige Leute entgegen, so dass es immer mal wieder zu Ausweichbewegungen kam. Der Fels am Grat war sehr griffig und fest. So kamen wir auf dem Gipfelplateau an. Jetzt hieß es noch einmal einiges bergauf zu laufen, bevor wir am Gipfelkreuz standen.
Hier machten wir eine ausgiebige Pause. Wow! Trotz der Wolken war es eine wunderbare Aussicht. Dann ging es wieder an den Abstieg. Jetzt merkten wir auch, dass wir eher die direkte Linie zum Gipfel genommen hatten, statt den eigentlichen Weg beim Aufstieg. Wir kamen am Einstieg der Versicherungen an und schauten überrascht, als ein Hund den Grat nach oben kam.
Wir stiegen wieder ab und liefen unterhalb vom Massiv am Hang entlang, als sich Murmeltiere mit einem lauten Pfeifen meldeten. Süß! Dann bogen wir nicht zu der schmierigen Passage ab, sondern liefen noch weiter geradeaus in Richtung des Fulen.
Jetzt nahmen wir die Abzweigung in Richtung der Hütte und liefen wieder durch diese traumhafte Landschaft. Immer wieder sahen wir in der Ferne auch den Urnersee. Nach einer Weile kamen wir wieder auf unseren Aufstiegsweg. Diesem folgten wir bis zur Hütte, an welcher wir eine ausgiebige Pause machten.
Es war eine Überlegung die Bahn nach unten zu nehmen. Ich war schon recht platt und besser für die Knie war es auch. Aber als wir an der Bahn ankamen, hörte Nico, dass es über eine Stunde Wartezeit war. Also liefen wir direkt weiter.
Die Sonne brannte inzwischen ordentlich. Der restliche Weg war wie am Morgen, nur dass es jetzt deutlich wärmer war. Den letzten Abzweig zu den Kehren im Wald verpassten wir, so dass wir wieder umkehren mussten und ein paar Höhenmeter extra machten.
Zufrieden, aber platt erreichten wir wieder die Autos.
Fazit: Eine traumhafte Tour, die neben einer guten Kondition absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt. Herrlich!
Dauer/Länge (inkl. Pausen):
9:19h /20,3km
Höchste Wegschwierigkeit :
T4
Aufstieg (Höhenmeter):
1.690m
Abstieg (Höhenmeter):
1.690m
Besonderheiten:
ausgesetzter Grat, UIAA II, teilweise seilversichert