Den Hindelanger Klettersteig zur Hälfte gerockt – dann war die Zeit knapp…

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Den Hindelanger Klettersteig zur Hälfte gerockt – dann war die Zeit knapp…

Clara wollte den Hindelanger machen was mich wirklich freute. Also machten wir uns nach Oberstdorf auf und fuhren mit der Nebelhornbahn nach oben. Beim Umsteigen standen wir erst einmal in einer langen Schlange, hatten aber beide keine Lust hoch zu laufen. Endlich oben angekommen gingen wir direkt zum Einstieg. Auch hier kontrollierte ich noch einmal die Sets und wir starteten. Clara wollte wieder vorweg gehen.

Der erste Abschnitt war ein Schnuppersteig und von der Schwierigkeit im A/B Bereich anzusiedeln.

Clara lief relativ entspannt durch die erste seilversicherten Stellen. Dann sah sie die Einstiegsleiter und wurde etwas kleinlauter. Aber am Ende meisterte sie diese auch sehr gut. Bis zum Westlichen Wengenkopf hatte sie keinerlei Probleme und lief, für ihren zweiten Steig sehr gut und entspannt durch. Was mir gut gefiel, dass sie ihre Tritte und Griffe sehr gut wählte. Kurz nach dem Gipfelkreuz kamen wir am ersten Notabstieg an. Die junge Dame dachte aber gar nicht daran hier auszusteigen. Was mich sehr freute! Man merkte ihr den Spaß auch wirklich an. Ich stellte nur klar, dass nach dem nächsten Abschnitt Schluss ist, da wir sonst in Gefahr gerieten die Bahn ins Tal nicht mehr zu bekommen. Ich hatte keine Lust runter zulaufen.

Was wirklich schön war, dass trotz der Massen, die den Gipfel bevölkerten und des traumhaften Wetters der Steig sehr leer war. Dies war für Clara besonders gut, da sie in ihrem Tempo laufen konnte und nicht in Stress geriet. Ich fand es auch super entspannt. Also starteten wir in Abschnitt 2.

Dieser war von der Schwierigkeit her nicht wesentlich höher als der erste Teil, hatte aber zwei, drei luftigere Abschnitte. Ich war sehr happy zu sehen, dass sie es ohne Probleme meisterte. Bis auf die ständigen Ermahnungen in meine Richtung war sie sehr gut gelaunt und konzentriert. Aber die Leitern und sie werden nicht die besten Freunde. Am zweiten Exit angekommen, gingen wir wie geplant aus dem Steig raus.

Der Abstieg war steil und schottrig, aber insgesamt gut zu laufen. Von oben sahen wir schon die vielen Wanderer in Richtung Nebelhorn. Der Weg nach dem Abstieg verlief erst ein gutes Stück weg und oberhalb des eigentlich Wanderweges. So hatten wir das Glück eine große Herde Gämse zu sehen. Diese waren sehr entspannt und ließen sich wunderbar beobachten. Ein Traum!

Nachdem unser Weg und der normale Wanderweg sich vereint hatten, ging es noch kurz durch eine etwas steinigere Passage auf den Sattel hoch, bevor es ein paar wenige Serpentinen abwärts zum Höfats Blick ging. Hier angekommen fuhren wir mit der Bahn abwärts und machten uns auf dem Heimweg.

Auch heute hatten wir wieder unverschämt schöne Fernblicke!

Fazit: Technisch ist der Hindelanger Klettersteig nicht weiter wild und meistens im B-Bereich anzusiedeln. Er ist aber über seine Länge und Intensität nicht zu unterschätzen. Man darf auch den Rückweg nicht außer Acht lassen. Man braucht schon 5-6h Stunden, wenn man ihn komplett macht. Ein sehr schöner Panoramaklettersteig!

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

3:03 h / 3,53 km

Höchste Wegschwierigkeit :

T4

Aufstieg (Höhenmeter):

200 m

Abstieg (Höhenmeter):

450 m

Besonderheiten:

Klettersteig B/C