Die Gelbe Wand oder der Adler am Tegelberg!

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Die Gelbe Wand oder der Adler am Tegelberg!

Die Idee war es heute eine schnelle Feierabendrunde zu machen. Da dies zu zweit mehr Spaß machte, startete ich nicht alleine. Auf dem Tegelberg war ich schon häufiger, so dass ich diesmal eine andere Route wählte. Meine Begleiterin hatte auch noch keine wirkliche Klettersteigerfahrung, so dass sich hier die Gelbe Wand anbot.

Los liefen wir an der Talstation der Bahn. Da die letzte Bahn schon längst durch war, war es angenehm leer. Das erste Stück ging über eine Asphaltstraße sanft bis steil nach oben. An der Stelle, an welcher normalerweise der Schutzengelweg nach links wegging und es in Richtung der Rohrkopfhütte ging, bogen wir nach rechts weg. Der Weg führte angenehm ansteigend durch den Wald nach oben. Hier war es auch ein breiter Schotterweg. Die Luft und das Licht waren herrlich! Dann kamen wir am Einstieg in Richtung des Klettersteiges an.

Der Weg führte uns nun durch den Wald aufwärts. Es war ein schmaler, angenehm zu laufender Pfad. Hier und da war er gut gestuft. Mal gab es Wurzeln, mal Steine auf dem Weg. Zwischendurch ergaben sich schöne Blicke auf die Füssener Seen. Dann querten wir ein Bachbett. Vor uns sahen wir nun schon jemanden im Steig. Bevor wir am Einstieg ankamen, hieß es noch einmal sich zu konzentrieren. Durch das runter laufende Wasser waren die Platten recht rutschig. Dann kamen schon die ersten Seile. Wir hatten die entsprechenden Sicherungen dabei, ließen sie aber im Rucksack.

Hier war es eher noch ein Spazierweg mit Seil. Dies war natürlich eine subjektive Einschätzung, die nicht zu verallgemeinern war. Hier und da war der Fels recht feucht, so dass die Seile gelegen kamen. Gut gestuft kamen wir nach oben. Zwischendurch gab es immer wieder Gehpassagen. Dann erreichten wir die Leiter des Tegelbergsteigs. Der stand eh nicht zur Debatte, da er zum Start zu schwierig gewesen wäre und er definitiv zu nass war. Ich hatte ihn letztes Jahr bei Nässe gemacht. Dass erhöhte die Schwierigkeit locker um eine Stufe. Also gingen wir weiter und genossen immer wieder die fantastischen Ausblicke.

Zwei, drei Kurven weiter kam plötzlich eine Seilbrücke ins Blickfeld. Diese umgingen wir aber, da wir keine Lust hatten das Set anzuziehen. Der Weg zog sich, gut gesichert weiter nach oben. Nun kam auch die erste Säule der Tegelbergbahn, viel weiter oben ins Blickfeld. Einen Aufschwung weiter öffnete sich dann eine gefühlt neue Welt. Was war das für ein wunderschöner Anblick! Wir hätten nicht gedacht, dass hier versteckt so eine schöne Ecke am Tegelberg war. Dazu hatten wir noch das Glück, dass es still war und wir es einfach genießen konnten. Der Weg führte uns weiter, teils über Platten nach oben. Es ließ sich nun auch erahnen warum es der Gelbe Wand Steig war. Dazu die wunderbaren Feldformationen und die bunten Blumen überall. Wow!

Am Steigbuch angekommen gingen wir direkt weiter. Wir wussten ja nicht genau wir lange es noch ging. Der Blick zurück ließ einen einfach nur grinsen. Was für ein Ausblick, in Kombination mit der Sonne.

Dann kam rechts von uns ein Felsen in den Blick, der gleich aussah wie ein Vogel. Als wir in vollständig sahen, waren wir uns einig, dass es wie ein Adler war ;). Lustig! Dann ging es an den Endspurt und wir kamen auf den Weg, auf dem wir auf den Ausläufer des Tegelbergsteigs trafen. Von hier an ging der Weg entspannt, teils in Serpentinen nach oben. Dann sahen wir rechts von uns auf einer Wiese plötzlich noch eine Herde Gämse. Diese genossen die Abendsonne und die Ruhe. Es war außer uns ja niemand mehr hier. Oben angekommen standen wir unterhalb des letzten Aufschwungs zum Tegelberg. Entgegen meiner ersten Idee, noch auf den Branderschrofen zu gehen, entschieden wir uns für den Latschenschrofen.

Also ging es erste einmal kurz und steil abwärts und dann direkt über eine Wiese wieder aufwärts. Nun ging der Weg in einen schmalen Pfad über und steil und kurvig zwischen den Bäumen hindurch nach oben. Dies zog sich etwas hin, bevor wir oben ankamen und flach weiterliefen. Das Kreuz sahen wir schon. Nun hieß es noch einmal eine Kurve laufen und schon standen wir am Kreuz. Um uns herum waren einige Latschen. Der Name war hier Programm! Das eigentliche Highlight war nach ein paar Metern Abstieg erreicht. Eine Bank mit einer traumhaften Aussicht. Wir genossen kurz die Pause und das Farbenspiel der langsam untergehenden Sonne. Dann machten wir uns wieder auf den Rückweg.

Wir liefen den identischen Weg zurück und bogen dann in Richtung der Rohrkopfhütte ab. Wir nahmen die ersten Serpentinen, bevor wir uns dazu entschieden den direkten Weg über die Piste zu nehmen. Dies war ziemlich steil und spaßbefreit. An der Hütte angekommen gingen wir über den klassischen Weg nach unten. Dieser war in angenehmen Serpentinen angelegt, zog sich aber ordentlich hin.

Fazit: Die Gelbe Wand ist einen Abstecher wert. Man sieht noch einmal einen anderen, sehr schönen Weg auf den Tegelberg. Es ist am Ende aber ein Klettersteig und jeder muss für sich entscheiden wie er ihn geht! Sicherheit geht hier vor! Auf jeden Fall ist es eine sehr lohnenswerte Tour. Der Latschenschrofen ist im Normalfall nicht so überlaufen wie der Branderschrofen, da er auch auf keinem Schild steht. Die Aussicht ist mindestens gleich gut!

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

3:35h / 8,64km

Höchste Wegschwierigkeit :

T5

Aufstieg (Höhenmeter):

910m

Abstieg (Höhenmeter):

910m

Besonderheiten:

Klettersteig (A), gefühlt eher T4