Die Klamm und der Ammergauer Gipfelsturm…

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Die Klamm und der Ammergauer Gipfelsturm…

Heute war der Plan nach Unterammergau zu fahren und dort eine Runde zu laufen. Für uns beide war die geplante Tour neu. Los ging es am Parkplatz Pürschling. Wir liefen direkt nach rechts weg in die Schleifmühlklamm. Wir hatten beide noch nichts von ihr gehört. Der Weg zog sich schön entspannt nach oben. Immer wieder querten wir über eine Brücke oder liefen über Stege. Es waren einige Wasserfälle in der Klamm und sie war einfach nur schön angelegt. Es ergab sich immer wieder, dass wir sehr nah am Wasser waren und in Gumpen hätten baden können. Die Klamm war recht kurz, so dass wir schnell wieder auf dem breiten Wanderweg waren. Es war aber definitiv eine wunderschöne Klamm! Nach ein paar Metern gingen wir nach rechts über eine Brücke und der Weg stieg nun ordentlich an. In teils recht matschigen, sehr steilen Serpentinen gingen wir durch den Wald nach oben. Der Weg war wirklich toll! Und durch den Wald war es angenehm kühl.

Dann querten wir kurz ein Geröllfeld, bevor es wieder in den Wald ging. Noch einmal in steilen Serpentinen nach oben und wir standen auf einer kleinen Lichtung. Auch hier gab es immer wieder Fernblicke, die sehr schön waren. Es war aber anders, viel grüner! Wir entschieden uns spontan, dass wir nach rechts abbogen. Leicht nach oben durch einen wunderschönen Waldabschnitt, erreichten wir nach ein paar Minuten unseren ersten Gipfel, das Schartenköpfl. Er hatte ein schönes, kleines Kreuz und sogar ein Gipfelbuch. Aussicht hatten wir hier nur auf die Bäume.

Zurück zur Lichtung und direkt gerade weiter nach oben. Der Weg zog sich nun, teils sehr matschig nach oben. Es glich stellenweise eher einem Hochmoor. Puh! Oben angekommen, war es ein wenig wie der Friedhof der Bäume. Traurig! Warum dieser Gipfel sich Rosengarten nannte, wussten wir nicht. Aber die Blicke waren toll! Weiter ging es nach rechts weg, erst einmal abwärts. Wir mussten gut aufpassen und sprangen teilweise von Grasbüschel zu Grasbüschel, um keine nassen Füße zu bekommen. Kurz aufwärts und das Bremeneck war erreicht. Hier war nur ein Steinmännchen als Markierung zu sehen.

Nun gingen wir kurz auf der kleinen Hochebene entlang, bevor wir nach unten mussten und auf einen steil ansteigenden Schotterweg zuliefen. Das Sumpfproblem blieb bestehen. Wir waren froh, dass wir trockenen Fußes am Weg ankamen. Kurz nach oben und um die Kurve herum und wir sahen den Weg zum eigentlichen Tourenziel. Es waren gefühlt Karawanen an Leuten unterwegs. Diese kamen über den Fahrweg nach oben. Eigentlich ging der Weg nach unten, bevor der Einstieg da war. Wir liefen aber über eine Wiese und ersparten uns dieses Stück. Dann reiten wir uns in die Karawane ein. Zum Glück verteilte es sich schnell. Der Weg zog sich angenehm in Serpentinen nach oben. Es war ein gut eingelaufener Pfad. Dann kamen wir hier auch weiter oben an und liefen nur noch sanft steigend nach oben.

Jetzt tauchte plötzlich links von uns ein Gipfelkreuz auf. Das sah echt stark aus! Leider stand dieser Gipfel, Auf dem Stein nicht auf unserer Liste. Es sah auch recht abenteuerlich aus, wie man dort hinkam. Am Einstieg angekommen, entschieden wir uns spontan das Kreuz mitzunehmen. Wir liefen auf den Grat und stellten fest, dass sehr gute Spuren zu sehen waren. Diesen folgend, umgingen wir die meisten Felsen. Es war aber schon ordentlich ausgesetzt und teilweise steil und rutschig. Letztendlich mussten wir nur das letzte Stück zum Gipfelkreuz kraxeln. Ich würde sagen, dass es eine I+ ist, maximal. Es lohnte sich aber definitiv. Unterhalb vom Kreuz gab es noch eine tolle Bank und mega Aussicht dazu.

Vorsichtig kletterten wir wieder ab und liefen zurück. Dann ging es weiter in Richtung unseres Hauptziels. Der Weg war ein wunderschöner Gratweg, gespickt mit Latschen, Blümchen und tollen Aussichten. Nun sahen wir auch den Teufelstättkopf. Oh man, war da viel los! Wir brauchten aber noch ein paar Minuten und bis dahin war es auch viel leerer. Das letzte kleine Stück hatte ein Seil zur Unterstützung. Oben angekommen genossen wir die tollen Rundumblicke. Dann ging es wieder runter und weiter.

Kurz ein Abstecher auf den Latschenkopf, leider kreuzlos und weiter ging es. Der Weg zog sich, recht breit und teilweise in tiefen Rinnen nach unten. Links von uns sahen wir noch einmal den Grat von Auf dem Stein. Der sah aus der Ferne schon irre aus! Der Gratweg hier zog sich etwas, tendenziell absteigend. Kurz nach unten und wir standen oberhalb von einer Wiese, mit Blick auf das August-Schuster-Haus. Hier machten wir eine kurze Rast, nachdem wir den kurzen, steilen Weg genommen hatten. In der Ferne sahen wir die schneebedeckten Gipfel.

Dann zogen wir weiter. Kurz auf den Pürschling, bevor wir an den Einstieg des Sonneberggrats kamen. Während der Fahrweg abwärts ging, ging der Grat sanft ansteigen weiter. Dieser zog sich wunderbar am Hang entlang, wechselte mehrfach die Bergseiten und hatte auch zwei, drei seilversicherte Stellen drin. Wow, wunderschön! Er war nicht wirklich gefährlich, aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit waren trotzdem unabdinglich.

Nach einer Weile Laufzeit, die nie langweilig geworden war, kamen wir unterhalb vom Sonnenberg an. Der Weg auf den Gipfel ging steil nach rechts weg. Durch die Nässe war er stellenweise etwas rutschig. Oben angekommen machte der Berg seinem Namen alle Ehre. Die Sonne schien ordentlich und ich musste sagen, dass er eins der schönsten Gipfelkreuze hatte, die ich kannte. Nachdem wir kurz durchschnauften und die Aussicht aufgesogen hatten, ging es zurück an den Abstieg. Zurück auf dem Hauptweg ging der Grat weiter. Der kommende Abschnitt war gefühlt etwas anspruchsvoller. Schmalere Wegstellen und kniffligere Seilstellen!

Auf der Höhe Am Zahn, kamen wir auf eine Schafweide, ohne Schafe und der Weg bog nach unten ab. Nach wenigen Minuten abwärtslaufen kamen wir an eine Wegkreuzung. Es ging nun weiter durch den Wald. Teilweise in Serpentinen, teilweise gerade, aber tendenziell abwärts liefen wir. Als wir aus dem Wald rauskamen, sahen wir die Kolbensattelhütte vor uns. Hier machten wir noch einmal eine kleine Pause, bevor es in den Endspurt ging. Hinter der Hütte führte ein schmaler Pfad nach oben. Erst liefen wir ein Stück auf der falschen Seite des Zauns, bevor wir diesen überkletterten und weiter nach oben liefen. Der Weg führte uns durch den Wald nach oben, bevor wir auf eine Eben kamen und weiter liefen.

Der Steckenberg an sich war ein Gipfel ohne Kreuz. Der Weg führte uns weiter, recht sanft verlaufend. Dann wurde er schmäler und lief steil abwärts. Wir kamen am Steckenbergkreuz an. Dieses war verdammt hoch und mit Lampen gespickt, so dass es nachts leuchten konnte. Der Abstieg lief recht steil weiter, teilweise gestuft nach unten. Den Hauptweg querten wir und liefen einen wunderschönen Gratweg. Dieser führte durch den Wald nach unten. Das Wasserrauschen der Klamm wurde immer lauter. Auf dem Schotterweg angekommen, dauerte es nur noch wenige Minuten bis zum Parkplatz.

Fazit: Diese Tour ist einfach nur sehr schön. Die Hütten fand ich jetzt nicht so richtig toll. Das Kolbensattelhaus ist definitiv ein Kinderparadies, mit einem tollen Spielplatz und einer Sommerrodelbahn. Bis auf den Gipfel Auf dem Stein ist die Runde sehr angenehm zu wandern. Der Sonnenberggrat ist sehr lohnenswert! Die immer wieder beschworenen Grundtugenden sind allerdings Voraussetzung, genauso wie sehr gute Schuhe! Stöcke helfen auch!

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

8:23h / 16,5km

Höchste Wegschwierigkeit :

T3

Aufstieg (Höhenmeter):

1.360m

Abstieg (Höhenmeter):

1.360m

Besonderheiten:

Teilweise Kletterstellen I-II bei Auf dem Stein! Hier auch T4/5!