Nachdem die Damen heute Morgen sehr müde waren, habe ich mich spontan für eine leichtere Tour entschieden. Eigentlich war etwas anderes geplant gewesen.
Die Tour hatte ich im Mai diesen Jahres schon einmal gemacht. Damals lag allerdings noch einiges an Schnee herum und es war stellenweise abenteuerlicher.
Bei feinstem Bergwetter starteten wir an der Talstation der Breitenbergbahn. Über die Wiese drüber und auf den normalen Schotterweg liefen wir in Richtung unseres ersten Ziels. Nach ein paar Minuten ging es auf einen Wiesenweg nach rechts weg. Dieser hatte die erste sanfte Steigung des Tages drin. Dann kamen wir am Anfang der Reichenbachklamm an. Die Mädels taten sich schon etwas schwer, so dass der Tourenwechsel wohl richtig gewesen war.
Der Weg zog sich schön oberhalb des Wasserlaufs entlang. Immer wieder ging es in Serpentinen nach oben. Teilweise als normaler Weg, teilweise mit einigen Felsen drin und dann ab und an auch mit einer Seilversicherung. Das schöne war, dass es eigentlich immer im Schatten verlief. Es gab mehrere Möglichkeiten auch direkt an das Wasser heranzugehen. Kurz bevor die letzten Serpentinen nach oben führten, war noch der sehr schöne Wasserfall zu sehen. Ein Träumchen, insbesondere weil die Wege auch schön trocken waren. Der Wald sah teilweise schon wie ein Märchenwald aus.
Der nächste Abschnitt lief teils ordentlich aufwärts über einen breiten, grob geschotterten Weg. Puh, da war ich auch froh, als wir durch waren und zwischen den Bäumen heraus kamen. Weiter ging es auf einem normalen Schotterweg, bevor es nach links weg auf einen Wiesenweg ging. Und nun sahen wir auch das erste Mal so richtig das Aggensteinmassiv. Wow! Es sah schon beeindruckend aus.
Der Weg stieg ordentlich an und brachte mich ins Schnaufen. Die Mädels waren etwas weiter hinten. Bevor es dann nach links auf einen schmaleren Weg, der wieder durch Bäume führte ging, wartete ich. Als wir wieder alle zusammen waren liefen wir weiter. Und es ging natürlich aufwärts. Was auch sonst! Aber der Weg war wunderschön! Zwischendurch überquerten wir eine kleine Lichtung, bevor es wieder durch ein bisschen Wald ging und wir an dem Einstieg in Richtung des Bösen Tritts ankamen.
Jetzt ging es über einen herrlichen Pfad nach oben. In einigen Serpentinen und auch mit ein, zwei Seilversicherungen arbeiteten wir uns nach oben. Leider lag dieses Stück komplett in der Sonne. Unterwegs hörten wir ein lautes Pfeifen und dann sahen wir zwei Murmeltiere. Leider waren sie weit unter uns. Auf dem Sattel angekommen hatten wir fast schon unser nächstes Ziel erreicht. Ich schickte die Zwillinge zur Bad Kissinger Hütte vor und wartete auf unsere Nachzüglerin. Etwas später waren auch wir an der Hütte!
Nach einer ausgiebigen Trinkpause machten wir uns auf zum Aggenstein. Der Weg führte uns erst schön um die Hütte herum und am Hang entlang, bevor es in Serpentinen aufwärts ging. Am Kreuz sah es ein wenig wie auf einem Ameisenhaufen aus! Puh! Dann kamen wir am letzten Stück, welches seilversichert war an. Es sah aus wie eine Perlenkette. Als der erste Schwung an Leuten durch war machten wir uns auf nach oben. Ich lief hinten und die drei Mädels vor mir. Völlig entspannt kamen wir am Kreuz an.
Neben vielen anderen Leuten, hatte es auch einige Flugameisen. Also machten wir uns zügig wieder auf den Weg nach unten. Und nach den ersten Metern sahen wir dann zwei Edelweisse! So schön! Die Kids freuten sich! Nachdem wir vorsichtig abgestiegen waren, gingen wir etwas an die Seite. Oberhalb von unserem Abstiegsweg gab es eine kurze Vesperpause. Die meisten Höhenmeter waren geschafft und gegenüber sahen wir das nächste Ziel, die Ostlerhütte.
Wir machten uns an den Abstieg und stiegen in die vielen, schottrigen Serpentinen ein. Puh! Und das meistens in der Sonne! Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir an den seilversicherten Stellen an. Ab und an brauchten wir auch unsere Hände. Nach diesen ging es recht zügig und wir standen unten am nächsten Abschnitt. Wow, das Aggensteinmassiv sah von dieser Seite schon bedrohlich aus.
Ein Stück über einen Wiesenweg, der dann in einen Schotterweg überging und wir erreichten die Hochalpbahn. Nun ging es über eine Schotterpiste zur Ostlerhütte. Das Panorama war wieder einmal gigantisch. An der Hütte angekommen, gingen wir kurz zum Kreuz des Breitenbergs, bevor wir die nächste Pause machten. Von hier oben sahen wir die Serpentinen, die wir vom Aggenstein abgestiegen waren. Es sah lustig aus wie ein Zick-Zack-Weg. Nachdem der leckere Kuchen weg war, stiegen wir zur Hochalpbahn ab.
Den restlichen Weg ins Tal legten wir erst mit der Hochalpbahn und dann mit der Breitenbergbahn zurück. Dies schonte mein Knie und es reichte auch bei der Sonne.
Fazit: Eine schöne, schweißtreibende Tour, die wirklich Spaß macht und über sehr abwechslungsreiche Wege führt. Zwei Hütten und zwei Gipfel werden dabei mitgenommen. Dadurch lässt sich die Tour gut einteilen. Die Klamm zum Einstieg ist richtig schön! Es gibt wenig ausgesetzte Stellen, daher ist hier (aus meiner Sicht) die Kondition das entscheidende Kriterium!
Dauer/Länge (inkl. Pausen):
5:23h / 10,4km
Höchste Wegschwierigkeit :
T3
Aufstieg (Höhenmeter):
1.340m
Abstieg (Höhenmeter):
500m
Besonderheiten: