Nach den letzten beiden Tagen war heute eine Minirunde angedacht. Da ich den Känzele Klettersteig sehr schön fand, fuhren wir nach Fluh, oberhalb von Bregenz.
Vom Parkplatz weg gingen wir ein paar wenige Meter auf der Straße, bevor der Weg parallel zu selbiger durch ein Waldstück ging. Ein paar Meter bergab und wir standen wieder auf einer anderen Fahrstraße. Die Route verlief schön zwischen Wiesen entlang. Nach ca. 5 Minuten gingen wir über eine der Wiesen (oder war es doch ein Moor) in Richtung des Unteren Känzelewegs. Der Einstieg war gesperrt, doch wir entschieden uns dazu vorsichtig und achtsam weiterzugehen.
Der Weg führte wunderschön unterhalb der Nagelfluhfelsen durch einen Wald. Immer wieder hatten wir schöne Blicke in die Ferne. Das Wetter meinte es gut mit uns und die Sonne schien. Nach rund 30 Minuten kamen wir am Einstieg an. Ein paar Treppenstufen hinauf und wir standen an der Topo-Tafel. Der Steig bestand aus drei Routen. Es gab eine B/C, eine C/D und die D/E Variante. Alle dauerten jeweils 20-25 Minuten. Also wunderbare, kleine Erholungstouren!
Da uns der Fels am Einstieg der D/E-Runde noch sehr feucht erschien, schied diese direkt aus. Wir starteten also in die Richtung der anderen beiden Strecken. Der Einstieg war hier identisch. Man musste etwas an der glatten Wand entlang und dann über eine Leiter nach oben. Direkt nach der Leiter kamen noch ein paar Sprossen und dann teilte sich die Route. Wir entschieden uns für die entspannte Variante, B/C.
Die Route zog sich weiter nach links weg, über eine kurze Gehpassage, um dann wieder nach rechts im Fels ansteigend weiter zu verlaufen. Die zur Hilfe eingebauten Stufen hatten teilweise einen recht großen Abstand was es nicht leichter machte. Durch das Nagelfluhgestein waren es zusätzlich nur sehr kleine, natürliche Tritte. Aber das machte auch den Reiz des Steiges aus. Nach ein paar Aufschwüngen ging es über eine kleine Holzleiter zu einer Raststelle. Hier stand eine Bank mit einem wunderbaren Blick über Bregenz. Die Ausblicke waren so oder so fantastisch! An dieser Stelle kam auch die C/D Route mit unserer zusammen. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es in den Endspurt, der auch die Highlights der Tour darstellte.
Direkt nach der Bank ging es nach links weg. Man querte den Fels ohne künstliche Hilfsstufen, nur mit den kleinen Tritten des Nagelfluhgesteins. Ein bisschen Kraft im Arm und Vertrauen am Fels laufen zu können, schadete hier nicht. An den nächsten Stufen angekommen hieß es kurz durchzuatmen, bevor es ein kleines Stück aufwärts ging, um noch einmal in die anderen Richtung ohne Hilfsstufen zu queren. Danach mussten wir nur noch 3 Stufen nehmen und waren am Ausstieg. Der Rückweg zum Parkplatz führte uns schön am Wald entlang. Wir warfen noch einen Blick vom Aussichtspunkt Känzele auf Bregenz, bevor wir zurückgingen.
Fazit: Ein sehr schöner Stadt-Klettersteig ist hier angelegt worden. Die drei Routen am Nagelfluhgestein haben definitiv ihren Reiz, sind aber nicht zu unterschätzen. Die B/C Route hat am Ausstieg eine C+ -Stelle. Ich kann den Steig definitiv empfehlen! Er ist kurz, der Anlaufweg zum Einstieg ist sehr schön und er macht insgesamt einfach Spaß. Die C/D Route kenne ich auch. Sie ist in meiner Wahrnehmung nicht wesentlich schwieriger. Wenn man schon Klettersteige gemacht hat, lohnt er sich auf jeden Fall. Direkt zum Einstieg würde ich ihn nicht machen. Gute Schuhe mit einer griffigen Sohle machen hier Sinn!
Dauer/Länge (inkl. Pausen):
1:31 h / 3,96 km
Höchste Wegschwierigkeit :
T3
Aufstieg (Höhenmeter):
170m
Abstieg (Höhenmeter):
170m
Besonderheiten:
Klettersteig B/C
