Gratwanderung rauf zum Zinken (1613m) , rüber zum Sorgschrofen (1635m) und wieder hinab ins Tal

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Gratwanderung rauf zum Zinken (1613m) , rüber zum Sorgschrofen (1635m) und wieder hinab ins Tal

Nach der gestrigen Tour hatten sich die Damen eine kurze Tour ausgesucht. Da wir uns nicht einigen konnten, schlug ich die Überschreitung des Zinken und Sorgschrofen vor. Dies war eine schöne, kurze Tour. Wir hatten wieder ein phantastisches Wanderwetter.

Gegen 9:50 Uhr starteten wir in Unterjoch. Diesmal waren ein schlecht gelauntes Kind und zwei müde Kinder dabei. Nur ich war bestens gelaunt und freute mich auf die Tour. Im Laufe der Tour legte es sich aber und der Spaßfaktor stieg mächtig an. Ich gebe zu, dass die ersten 1-2 Kilometer auch nicht prickelnd waren. Es ging eine Asphaltstraße nach oben. Am Ende der Straße lief der Weg kurz als Schotterweg weiter, bevor es scharf in den Wald nach oben ging. Der Anstieg war moderat, aber dies war ja die gesamte Tour. Es war erst ein wenig matschig, da wir immer wieder Wasser kreuzten. Dann zog sich der Weg mehr und mehr nach rechts am Hang entlang und ging immer weiter nach oben. Meistens hatten wir Schatten. Die Laune besserte sich langsam, außer bei der Großen. Aber auch das wurde besser. Die Zwillinge hörten unter uns ein Rascheln in den Büschen und entdeckten zwei Gämse. Ein paar Meter weiter kamen wir auf eine Lichtung und eine weitere Gams schnellte nach unten. Einfach schön, diese Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Nachdem wir noch etwas in Serpentinen aufwärts gewandert waren, ging es deutlich näher am Grat weiter.

Die erste kleine Seilversicherung kam ins Spiel und der Weg lief weiter unterhalb des Grats. Dann erblickten wir die beiden „Felsenfenster“. Das eine ging nach links weg, Richtung Gipfel des Zinken und durch das andere verlief der Weg weiter in Richtung Sorgschrofen. Wir gingen ein paar hohe Stufen in Richtung des Gipfels des  Zinkens. Jetzt kamen die Kraxelkünste der Damen zum Einsatz. Es ging in mehreren, seilversicherten Schwüngen nach oben, durch das Fenster und nach links weg noch einmal zwei Aufschwünge, bevor wir am Gipfelkreuz standen. Die Kraxlstellen waren komplett versichert und auch nicht weiter wild. Mehr als eine I war das nicht. Trotzdem meisterten die Kids es super! Auch das mussten sie sich erst einmal trauen. Nach einer kurzen Vesperpause am Gipfel, machten wir uns an den Abstieg. Die Mädels machten dies sehr umsichtig und wählten ihre Tritte und Griffe super. Dazu unterstützten sie sich mit Tipps. Die schlechte Laune war jetzt auch verflogen.

Unter angekommen mussten wir durch das nächste Felsenfenster oder den Dicke-Kinder-Test. Zur Not hätten wir ihn auch umgehen können, aber die Blöße gab sich niemand und wir kamen alle ohne Probleme hindurch. Zum Glück! Die Kids grinsten schon schelmisch, als ich am durchgehen war.

Nun ging es auf der anderen Seite des Grats in Richtung Sorgschrofen Gipfel weiter. Der Weg war immer wieder mit Kraxeleinlagen, Seilversicherungen gespickt. Ich bezeichnete ihn als leicht ausgesetzt. Dazu waren der Grat und auch die Felsen über uns sehr grün. Nachdem wir einen letzten Aufschwung zum Gipfel gemeistert hatten, machten die 3 kleinen Gämse und ich eine Pause. Dann zogen wir weiter und starteten mit dem Abstieg. Nach ein, zwei Kurven kamen mehrere, steile seilversicherte Passagen. Das fiese hier dran waren die teilweise sehr speckigen Steine. Aber auch dies meisterten wir gut. Danach ging es in steilen, schottrigen Kehren weiter nach unten, bevor es in einen normalen Wanderweg überging. Dann noch einmal ein paar steile Serpentinen und wir waren an den Liften.

Der restliche Weg ging unterhalb der beiden Gipfel zurück in Richtung Unterjoch. Anfänglich war es noch ein Wiesenweg, dann ein Waldweg und zum Schluss nur noch ein breiter Forstweg. Am Ziel waren wir alle sehr glücklich über eine tolle Tour, die übrigens auch wieder unglaublich schöne Fernblicke zu bieten hatte.

Fazit: Eine tolle Tour, die auch kraxelbegeisterte Kids gerne machen werden! Aber Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gehen in (leicht) ausgesetzten Gelände sollten kein Thema sein. Empfehlenswerte Runde, weil auch nicht zu lang.

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

4:36 h / 9,7 km

Höchste Wegschwierigkeit :

T4(+)

Aufstieg (Höhenmeter):

640 m

Abstieg (Höhenmeter):

640 m

Besonderheiten: