Großer Auflauf für das Dreigestirn im Schatten des Nebelhorns – Entschenkopf, Gaisalphorn & Rubihorn

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Großer Auflauf für das Dreigestirn im Schatten des Nebelhorns – Entschenkopf, Gaisalphorn & Rubihorn

Gestern hatte ich den Damen angekündigt, dass sie nach zwei faulen Tagen eine größere Tour mitmachen müssen. Also beschlossen wir, dass wir von Reichenbach aus auf den Entschenkopf aufsteigen und von dort über den Grat auf den Geißfußsattel. Weiter ging es in der Tourplanung auf das Gaisalphorn und über den Rubigrat auf das Rubihorn. Dann nur noch bergab zur Gaisalpe. So war der Plan! Damit die Tour nicht zu langweilig wird und die Damen vielleicht etwas mehr Spaß hatten, fragten wir noch, ob Kristina und ihre Kids mitkommen wollten. Wir kauften uns quasi drei Zugpferde ein.

Also trafen wir uns heute gegen 8:30 Uhr am Parkplatz in Reichenbach. Nachdem wir etwas früher dran gewesen waren, bekam ich von meinen Kids die volle Breitseite ab, dass sie ja noch 23 Minuten länger hätten schlafen können. Ok, sie hatten ja recht! Nachdem alle da waren starteten wir in Richtung der Gaisalpe. Der Anfang lief über Asphalt, doch recht schnell bogen wir in den Tobelweg ab. Mit 7 Personen zu wandern war schon etwas wie ein Flohzirkus. Wir waren erschrocken, dass der Tobelweg ein ganzes Stück planiert war und nicht mehr so natürlich. Trotzdem war es sehr schön dort durchzulaufen. Oben angekommen ging es noch zwei Kehren rauf und wir kamen an der Gaisalpe an. Dies war der einfache Teil. Von hier aus ging es bis zur Rubihütte recht steil über Wiesen und durch einen Wald und dann wieder über eine Wiese bergauf. Der Teil war schon zäh! Meine Damen waren auch noch nicht so richtig motiviert und in ihrem Rhythmus drin. Im Waldabschnitt musste man gut aufpassen, da die Wurzeln sehr rutschig waren.

Nun ging es noch durch ein Waldstück nach oben und dann nach rechts weg in Richtung Entschenkopf. Nachdem wir einen ersten Blick auf den Weg nach oben geworfen hatten, stieg die Stimmung nicht unbedingt an. Der erste Teil führte durch Latschenkiefern steil, steinig, rutschig bergauf. Danach ging es in engen Serpentinen durch Geröll nach oben. Wir waren aber sehr schnell oben und es ließ sich auch sehr gut gehen. An der Kraxelstelle angekommen, wurde erste einmal die Reihenfolge festgelegt. Die beiden großen Kids waren schnell oben und auch die drei jüngeren haben es ohne große Probleme gemeistert. Sehr gut gemacht! Oben ging es dann noch ein paar Kehren nach oben, bevor das Gipfelkreuz in Sicht kam und wir dann auch unsere erste längere Pause machten. Bis hierhin waren wir unerwartet flink unterwegs. Es gab, dank unserer Begleitung eine sehr leckere und ausführliche Vesperpause. Das Wetter war auch genau richtig zum Wandern.

Danach packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf in Richtung Gaisfußsattel. Der Gratweg dorthin war wunderschön und auch nicht weiter schwer. Es gab ein paar Kraxelstellen und eine seilversicherte Stelle. Alles im Bereich des Machbaren. Die Ausblicke auf dem Grat, insbesondere zu den Gaisalpseen waren fantastisch. Am Sattel angekommen zeigte ich dem Rest den Einstieg des Nordgrats zum Nebelhorn. Leider ließ sich niemand spontan dazu überreden. Inzwischen zeigte sich auch immer wieder die Sonne und brannte runter. Wir gingen weiter in Richtung unseres nächsten Gipfels, dem Gaisalphorn. Wir liefen oberhalb des Lawinenschutzes und hatte einen tollen Blick auf Oberstdorf.

Das letzte Stück hoch war noch einmal anstrengend und wir mussten hier und da unsere Hände nutzen. Dann noch ein kleines, leicht ausgesetztes Stück und zack waren wir am Kreuz. Hier war es voll und durch uns wurde es nicht leerer. Ich füllte kurz die Trinkblase auf und wir machten uns auf den Weg zum Rubihorn. Der Rubigrat war sehr spannend für die Kids. Er ging erst steil bergab, etwas geschottert und dann kamen wir an die Leiter. Diese war an sich nicht weiter wild, jedoch war der Weg am unteren Ende nicht besonders breit. Sie stellte aber für keinen ein Problem dar. Danach noch eine Kletterstelle, die deutlich entschärft worden war und wir hatten es fast geschafft. Direkt danach stand noch eine kleine Mutprobe für die 5 Kids an. Es ging ein paar Meter über einen schmalen Grat. Auch dies meisterten alle mit Bravour! Danach zog der Grat sich, teils seilversichert und bergauf bis zum Gipfel des Rubihorns. Auch hier machten wir eine kurze Pause und stellen fest, dass Kristina wohl ein Teil des Vespers am Entschenkopf hat liegen lassen. Komisch, zurück wollte sie auch nicht mehr.

Wir brachen zur letzten Etappe auf, die wirklich fix verlief. Es ging zurück zur Kreuzung, an der es bergab in Richtung des unteren Gaisalpsees ging. Der Weg von hier an war, abgesehen davon, dass er auch mächtig überlaufen war nicht weiter wild. Er ging erst in steilen, schottrigen Serpentinen nach unten, die immer sanfter und entspannter worden. Im oberen Teil wurden die Seile abgebaut, meinte ich. Am See angekommen gingen wir aber direkt weiter. In einer Karawane aus Menschen zogen wir weiter in Richtung Gaisalpe. Ein Teil der Gruppe legte den Turbo ein, ich war eher gemäßigt unterwegs und zwei Schnattergänse kamen hintendran. Wie kann man so viele Worte am Tag verbrauchen? Faszinierend, aber sie hatten Spaß und damit war alles fein!

An der Gaisalpe angekommen gab es das verdiente Essen für alle und danach den letzten Abschwung über den Tobelweg in Richtung der Autos. Es war eine tolle Tour und alle hatten letztendlich viel Spaß!

Fazit: Wenn man gerne eine etwas längere Tour machen will und entsprechend trittsicher und schwindelfrei ist, kann ich diese Tour nur empfehlen. Einfach schön!

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

8:15 h / 15,8 km

Höchste Wegschwierigkeit :

T4

Aufstieg (Höhenmeter):

1.530 m

Abstieg (Höhenmeter):

1.530 m

Besonderheiten:

Kraxelstellen und eine Leiter sind zu überwinden!