Heute ging es nach einer ewigen Zeit mal wieder mit einer lieben Freundin aus Stuttgart auf Tour. Morgens bei herrlichen Wandertemperaturen starteten wir an der Ammerwald Alm. Wir mussten ein kurzes Stück an der Straße laufen, bevor wir auf eine Forststraße abbogen. Diese führte uns durch einen Wald, bevor sie in einen schmalen Wanderpfad überging. Die Luft und die Temperaturen waren ein Traum! Ok, es war vielleicht etwas frisch, aber in Bewegung kein Problem.
Der Weg war nun stellenweise etwas matschig. Er führte uns erst durch einen Wald aufwärts, bevor wir einen Bachlauf überqueren mussten. Das Wasser begleitete uns auch weiterhin nach oben und lieferte immer wieder tolle Aussichten auf kleinere Wasserfälle. Es ging nun teilweise gerade am Hang entlang oder in Serpentinen nach oben. Die Blicke zurück waren wieder einmal wunderbar. Wir kamen recht zügig voran.
Nach oben hin wurden die Bäume weniger. Wir erreichten die Kreuzung in Richtung des Weitalpjochs, unser erstes Zwischenziel. Jetzt ging es deutlich steiler nach oben und teils über recht ausgewaschene Wege. Es war um diese Zeit auch schon ordentlich etwas los. Immer wieder war ich fasziniert von dem Massiv der Hochplatte, welches vor uns lag. Wow! Am Joch angekommen, bogen wir direkt in Richtung der Weitalpspitz ab.
Der Weg zu dem ersten Gipfel war ein schöner schmaler Weg, der in den Graspassagen allerdings recht matschig war. Er führte uns teilweise am Hang entlang und zwischen Latschen hindurch. Stellenweise lag hier auch noch etwas Schnee. Dieser war allerdings weich und mit etwas Achtsamkeit kein Problem. Wir kamen am Gipfel an und waren überrascht wie viel auch hier los war! Die Weitalpspitz hatte ein wunderschönes, kleines Gipfelkreuz.
Nach ein paar Minuten Pause, in welcher wir die Aussicht genossen, ging es vorsichtig wieder zurück. Neben dem Schnee waren insbesondere die glatten Wurzeln unangenehm. Der Weg war zum Glück nur stellenweise ausgesetzt. Wir erreichten zügig wieder das Joch und liefen direkt weiter in Richtung der Hochplatte.
Der Weg verlief zwischen Latschen hindurch nach oben. Er war sehr steinig, so dass wie immer wieder auf unsere Tritte achten mussten. Es war ein bisschen wie ein Hindernislauf. Nach oben hin wurde es dann immer felsiger, bis wir auf dem Grat ankamen. Der Wind pustete schon ordentlich und hier auf dem Grat noch einmal mehr. Selbst ich musste mich stellenweise schon gegen den Wind stellen, um nicht leicht weggedrückt zu werden. Auf der Nordseite der Hochplatte lag noch Schnee!
Direkt am Einstieg waren zwei seilversicherte Passagen, die wir zügig hinter uns ließen. Jetzt lag auch auf dem Weg immer wieder Schnee. Zum Glück war er schön weich. Es ging weiter am Grat entlang und dann nach oben zum Gipfelkreuz. Hier wurden die Schritte wegen des Schnees wieder sehr bewusst gesetzt. Oben angekommen machten wir auf Grund der Menschenmassen nur eine kleine Pause. Wir blickten in Richtung unseres nächsten Ziels.
Weiter ging es auf einem herrlichen Grat. Der Weg war immer gut zu erkennen und zu laufen. Dann ging es auf der Südseite eine versicherte, ausgesetzte Wegpassage entlang und mit ein bisschen Kraxelei wieder nach oben. Herrlich! Der Gratweg war immer wieder einmal etwas ausgesetzter, aber mit entsprechender Trittsicherheit gut zu meistern. Jetzt ging es mehr nach unten und wir erreichten das Fensterl.
Was für ein Traumblick war es hier hindurch. Wow! Und vor uns sahen wir schon Gipfel Nummer 3! Wir machten uns direkt auf zur Krähe. Der Weg führte durch den Grashang mit mehreren moderaten Aufschwüngen nach oben. Er war super zu laufen und so erreichten wir schnell den Gipfel. Ein traumhafter Ausblick war es von hier, aber der Wind war deftig! Deshalb setzten wir uns auch nicht, sondern gingen auf dem gleichen Weg direkt zurück zum Fensterl. Puh!
Von hier stiegen wir zur Roggentalgabel ab. Ich wollte noch kurz auf die Hochblasse, während Nina sich eine Pause gönnte. Also lief ich alleine los. Der Einstieg zum Gipfelgrat war nach ein wenig suchen gefunden und es ging über eine schottrige Rampe nach oben. Ab hier war der Weg gut sichtbar. Erst war es ein Grasweg, bevor es wieder Schotter wurde. Auch hier galt es sehr achtsam zu sein, da ein Abrutschen nicht gut gewesen wäre. Stellenweise war es auch etwas ausgesetzter.
Der letzte Teil war dann wieder über eine Wiese. Der Gipfel der Hochblasse hatte eine sensationelle 360-Grad Sicht zu bieten. Umwerfend! Es hatte hier oben auch überraschend viel Platz. Ein schöner Grashang lud eigentlich zum Verweilen ein, wenn nicht dieser blöde Wind gewesen wäre.
Ich lief wieder zurück zu meiner Wanderpartnerin. Der Rückweg war unkompliziert und kurz. Tja, und dann kam ich dort an und sie war weg. Doof! Sie war auch nicht sichtbar. Ich vermutete, dass sie wegen des Windes und den schattigen Temperaturen schon abgestiegen war. Dem war auch so! Ich machte mich an den Abstieg ins Roggental.
Über sehr viele, teils schottrige Kehren ging es nach unten. In einem Kar zu meiner Linken sah ich auch noch eine Gams. Schön! Das letzte Stück des Weges lief dann sanft am Hang entlang, bevor ich an der Kreuzung ankam, an welcher wir heute Morgen in Richtung des Weitalpjochs abgebogen waren.
Ab hier war es wieder der Aufstiegsweg ins Tal zurück. Immer wieder blickte ich noch einmal auf die tollen Wasserfälle. Ich kam sehr schnell wieder an der Ammerwald Alm an und traf hier auf die Dame! Nach einem kleinen Getränk ging es wieder zurück zu den Autos.
Fazit: Eine wunderschöne Tour, die sich auch variabel gestalten lässt. Technisch ist der Gipfelgrat der Hochplatte das schwierigste Stück. Trittsicherheit & Schwindelfreiheit sollten hier vorhanden sein! Die Hochblasse lädt bei schönem Wetter zum Verweilen ein. Bei Nässe oder Schnee ist die Tour sicherlich noch einmal eine andere Hausnummer!
Dauer/Länge (inkl. Pausen):
6:48h / 15,2km
Höchste Wegschwierigkeit :
T4
Aufstieg (Höhenmeter):
1.420m
Abstieg (Höhenmeter):
1.420m
Besonderheiten:
Link zu Komoot enthält Daten von Komoot, hier sind die genaueren Garmindaten genannt!