Karhorn Überschreitung mit zwei Klettersteigen

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Karhorn Überschreitung mit zwei Klettersteigen

Diese Tour sollte ein weiterer kleiner Test werden, bevor es an die Zugspitze ging. Den Bericht dazu könnt Ihr auch hier nachlesen. Da ich nach meiner Corona Erkrankung noch nicht 100% fit war, ging es mit der Bahn nach oben. In der Region Warth war ich vorher noch nicht unterwegs gewesen, hatte aber einiges Positives gehört. Und da ich immer Lust auf einen Klettersteig habe, kam mir das Karhorn gerade recht. Kristina hat mich hier begleitet. Dies hatte den Vorteil, dass ich unter Aufsicht war und sie ihre Klettersteigkenntnisse weiter ausbauen konnte. Und es ist auch schön mal nicht solo auf Tour zu sein. Von der Bahn aus ging es gemütlich nach oben. Immer durch Wiesen hindurch und ab und an hörte man das Pfeifen eines Murmeltiers oder sah es. Der Weg zog sich doch länger als gedacht und als er dann nach links abbog, schwante mir schon Böses. Es war wirklich voll! Aber gut, wenn man erst spät startet, darf man sich auch nicht wundern. Beim Weg nach oben kam sofort ein keilförmiger Berg in den Blick mit einem schön anzusehenden Gipfelkreuz. An der Seite war später auch eine Seilbrücke zu erkennen. Keine Ahnung wie dieser hieß, aber zum Glück gehörte er nicht zu dem Steig.

Am Ankleideplatz angekommen, legten wir uns erst einmal unsere Klettersteigsets an, während die Leute wie eine Perlenkette in dem Steig aufgereiht standen. In die andere Richtung geht ging es hoch zum Warther Horn. Dies ließen wir aber aus, da der Fokus auf dem Steig lag. Also starteten wir! Der erste Teil bis zum Gipfel ist ein A/B Steig. Es lag sehr viel Schotter im Steig, so dass man gut auf passen musste nichts loszutreten. Dies gelang leider nicht jedem. Extrem nervig fand ich auch die Kursteilnehmer der Bergschule, die vor lauter fotografieren und quatschen kaum vorwärts kamen. Also gingen wir im Schneckentempo den Weg nach oben. Der Steig war sehr schön angelegt und top abgesichert. Man konnte ihn ganz entspannt gehen. Er bot auch die Gelegenheit freies Klettern zu üben, wenn man die Hände vom Seil wegließ. Da das Wetter wirklich gut war und wir viel Zeit hatte, konnten wir die sehr schönen Ausblicke genießen.

Am Gipfelkreuz angekommen, war es extrem voll. Dazu sei gesagt, dass noch ein Normalweg nach oben führt. Aber auch der schien nicht ohne zu sein, da er seilversichert war und die Leute teilweise mit Helm hoch kamen (laut Karten ist es ein T4 Weg). Wir liefen direkt weiter zum zweiten Klettersteig. Dieser war ein C/D Steig und auch deutlich sportlicher als der erste Abschnitt. Man bewegte sich immer am Grat entlang und sollte kein Problem damit haben auch mal auf Reibung zu laufen, wenn unter einem nur Luft ist. Der Steig war aber top gesichert und hatte eine sehr angenehme Routenführung. Er wies zwei C/D Stellen und eine C+ Stelle auf. Dazu kamen noch zwei kleine Seilbrücken, von denen die zweite umgangen werden konnte. Die erste musste jedoch überschritten werden.

Alle drei genannten Abschnitte waren im Abklettern – ich persönlich mag es ja eher aufwärts. Ich lief voran und lotste meine Mitstreiterin bei Bedarf durch schwierigere Stellen. Zwischendrin gab es auch immer wieder Möglichkeiten durch zu schnaufen. Ich empfand den Schwierigkeitsgrad als angemessen. Die C+ Stelle markierte den Ausstieg und dann ging es nur noch kurz über Platten bergab. Ein wunderschöner Steig! Nach einer kurzen Pause wanderten wir dann unterhalb des Steigs zurück. Der Anfang des Rückwegs war unangenehm steil und man musste etwas aufpassen. Zwischendrin sorgte eine Herde Schafe noch für ordentlich Wirbel durch los getretene Steine. Der Weg zog sich gemütlich zum Startpunkt des ersten Steigs. Unterwegs kreuzte auch noch der Normalweg. Insgesamt war es sehr voll! Ich denke, dass man 30-45 Minuten weniger braucht, wenn der erste Teil frei ist, aber halb so wild. Wir stiegen weiter ab, bevor es mit der Bahn wieder nach unten ging. In einem Café noch die für mich obligatorische Holunderschorle und ab ins Auto.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein wirklich schöner Steig ist, den ich auf jeden Fall empfehlen kann. Wenn man eh in der Ecke ist und Lust auf einen Klettersteig hat, machen! Aber möglichst früh starten, da es sonst sehr voll werden kann. Ich kann mir den ersten Teil auch wunderbar als Sonnenaufgangstour vorstellen.

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

4:38 h / 4,97 km

Höchste Wegschwierigkeit :

T3

Aufstieg (Höhenmeter):

530 m

Abstieg (Höhenmeter):

530 m

Besonderheiten:

Klettersteig bis C/D