Da das Wetter heute sehr gut werden sollte, entschieden wir uns dazu den Kleinen Ankogel bzw. evtl. auch den Ankogel in Angriff zu nehmen. Die Schneesituation konnten wir von unten her nicht einschätzen. Wir fuhren mit der ersten Bahn nach oben und kamen oberhalb vom Hannoverhaus an. Die Gondeln waren schon gut gefüllt. Raus aus der Bahn und ab nach draußen!
Das Wetter war sehr gut, aber windig. Die Aussichten auf die vielen Gipfel waren wunderschön und das Hannoverhaus unter uns zeigte sich von seiner besten Seite! Die Lage war einfach ein Traum. Wir starteten direkt in Richtung unseres Ziels und reihten uns in die Perlenkette ein. Wobei es noch ging um diese Uhrzeit. Der Weg ging von der Bahn weg gleich etwas kraxelig nach unten. Am Hang entlang zog er sich wunderschön unterhalb der Grauleitenspitze entlang. Er war nicht weiter wild zu gehen, aber durch die vielen Steine waren wir schon aufmerksam. Tendenziell führte er uns abwärts. So ging es eine ganze Weile. Und was sich links und rechts von uns zeigte war wieder einmal richtig toll! Natur, Berge vom Feinsten!
Dann kamen wir an der Wegkreuzung an. Nach links aufwärts ging es weiter. Gerade aus wäre der Tauernhöhenweg bzw. Goslarer Weg weiter verlaufen. So ging es steil nach oben und wurde auch immer gerölliger. Wir kamen an einer kleinen, ebenen Fläche an, bevor es weiterging. Wir liefen inzwischen viel über Blockgestein. Spannend! Dann kam links von uns ein Schneefeld, über welches viele aufstiegen. Es sah gut gespurt aus, aber es war nicht der eigentliche Weg! Der lag gerade vor uns, hinter einem kleinen Schneefeld. Dieses umliefen wir über das umliegende Geröll, bevor es über einen kleinen Gratrücken nach oben ging. Die Gipfel über uns hüllten sich noch in Wolken. Rechts von uns zeigte sich immer wieder die Hochalmspitze, der höchste Gipfel der Ankogelgruppe.
Dann kamen wir an einem Schneefeld an, welches wir zum Erreichen des Gipfelgrats zum Kleinen Ankogel überqueren mussten. Dazu sei gesagt, dass zwischen den Steinen beim Aufstieg auch immer wieder Schnee lag und es teilweise rutschig war. Das Schneefeld war gut gespurt und wir liefen in den Spuren aufwärts. Stellenweise sahen wir gut wie viel Schnee noch lag. Puh! Oben angekommen schnauften wir durch. Nun hieß es Endspurt über den steilen, teilweise ausgesetzten Grat. Auch hier lag immer wieder Schnee und gerade nach oben hin, ließ er sich nicht umgehen. Wir machten uns Schritt für Schritt auf den Weg nach oben. Mir war es ehrlicherweise nicht ganz wohl, da es stellenweise glatt und rutschig war. Wir kamen aber gut voran und ich denke, dass wir die Hälfte hatten, als ich für mich entschieden hatte, dass es hier nicht weiterging. Der Kopf machte leider nicht mit und so drehten wir um. Kurz durchgeschnauft und wir gingen den Grat achtsam wieder abwärts. Inzwischen strahlte die Sonne auch immer mehr. Am Schneefeld angekommen gingen wir wieder in den Spuren abwärts.
Der Schnee war jetzt schon wesentlich weicher. An den Steinen angekommen, machten wir eine kurze Pause. Es ging nun vorsichtig weiter abwärts. Der Schnee, der zwischen den Steinen lag war inzwischen recht weich und matschig. Das Panorama vor uns war einfach nur wunderschön. Wir gingen bis zu der Wegkreuzung zurück und überlegten hier was wir machen sollten. Der eigentliche Plan war die Grauleitenspitze. Es gab aber auch noch eine andere Möglichkeit. Wir entschieden uns dazu über einen Teil des Tauernhöhenweges, dem Goslarer Weg zu laufen. Dieser führte uns am Hang entlang, leicht abwärts. Er war ein schmaler Wanderweg, der wunderbar zu laufen war. Kurz nach dem Start zeigte sich sogar ein Murmeltier. Immer wieder mussten wir Wasserläufe bzw. Geröllfelder queren. Das war schon der Wahnsinn! Dann kam auch eine seilversicherte Stelle, die aber nicht weiter schlimm war. So führte uns der Weg am Hang entlang unterhalb der Bergmassive. Dann kamen wir an eine Kreuzung. Hier lag das Skelett eines toten Tieres, dem Fell nach vermutlich ein Schaf. Wir bogen ab auf den Celler Weg. Jetzt ging es teilweise steiler abwärts, aber weiterhin immer wieder über mächtige Geröllfelder. Spannend! Die Markierungen waren aber immer sehr gut.
Wir kamen an eine kleine Graskuppe und machten eine Pause. Das Hannoverhaus war inzwischen nur noch ein kleiner Punkt auf dem Grat am Horizont. Weiter ging es über einen inzwischen breiteren Weg bzw. die Wiesenfläche um uns herum war viel breiter. So zog es sich hin und wir kamen gefühlt kaum voran. Aber es war ein wunderschöner Weg! An der nächsten Wegkreuzung hieß es für uns den Celler Weg zu verlassen und abwärts zu steigen. Es ging recht steil in Kehren nach unten. Größtenteils über Wiesen, teilweise auch über Blockgestein. Hier war es spannend das fließende Wasser darunter zu hören. Wow!
Immer wieder querte der Weg sanft in die eine oder andere Richtung, bevor er wieder steiler wurde. Dann ging die Landschaft über in riesige Heidelbeerfelder um uns herum. Schon verrückt war das. So kamen wir langsam nach unten. Zwischendurch war der Weg immer wieder einmal sehr matschig. Insgesamt war es gut zu laufen. Das Wetter und die Aussichten waren super! Nun wurde es waldiger und wir hofften, dass wir bald unten sein würden. Jetzt kamen wir auf einen Grasweg am Hang und sahen schon ins Tal hinab. Das war noch ein Stückchen!
Am Ende des Weges querten wir einen Wasserlauf und liefen auf der anderen Seite weiter am Hang entlang. Dann ging es kurz durch den Wald, bevor wir in gefühlt unendlich vielen Kehren am Grashang abwärts liefen. Unten im Seebachtal angekommen waren wir sehr happy. Nun war es noch ein kurzes Stück bis zur Schwussnerhütte. Hier machten wir eine Pause!
Danach ging es über einen breiten Fahrweg weiter. Das Tal hatte nicht umsonst einen tollen Ruf! Um uns herum kamen immer wieder Wasserfälle ins Tal, ein Fluss zog sich hindurch und es war herrlich weitläufig. Einfach ein Traum! An einer Brücke machten wir eine kurze Pause und hielten unsere Füße in das sehr angenehm kalte Wasser. Das tat so gut! Der Rest des Weges lief so wesentlich leichter! Am Ende liefen wir noch am Stappitzer See vorbei, bevor wir an der Talstation der Ankogelbahn, am Auto ankamen. Herrlich!
Fazit: Der kleine Ankogel ist an sich gut zu machen. Bei Eis und Schnee allerdings etwas kniffeliger. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verstehen sich hier von selbst. Der Goslarer bzw. Celler Weg sind wunderschöne Höhewanderwege, die sich auch für Hüttentouren sehr gut eignen. Das Seebachtal gilt als eines der schönsten Täler in Kärnten. Einfach eine tolle Runde!
Dauer/Länge (inkl. Pausen):
8:20h / 15,5km
Höchste Wegschwierigkeit :
T3
Aufstieg (Höhenmeter):
470m
Abstieg (Höhenmeter):
1.820m
Besonderheiten:
Wege durch den Schnee am Grat zum kleinen Ankogel eher T4