Bei traumhaftem Wetter starteten wir heute entspannt am Oybele Parkplatz in Oberstdorf. Es war zwar kalt, aber beste Luft! Vom Parkplatz weg ging es gleich in ein paar Kehren nach oben. Oben angekommen liefen wir über einen schönen Wanderweg weiter. Die Sicht auf die schneebedeckten Gipfel am Horizont war schon faszinierend. Wow!
Der Weg war sehr angenehm zu gehen und führte erst an der Trettach und dann dem Oybach entlang. Die herbstlichen Farben des Laubs waren einfach nur ein Traum. So kamen wir recht zügig in Richtung des Oytals voran. Der letzte Abschnitt zum Oytalhaus führte dann wieder über Asphalt. Den Teil bis hierhin empfand ich als etwas zäh, aber so waren wir zumindest schon warmgelaufen. Jetzt wurde es auch sonniger! Um uns herum war es einfach nur ein tolles Farbspiel. Der Herbst war da!
Wir querten den ausgetrockneten Bach und machten unterhalb des Einstiegs vom Gleitweg eine kurze Pause in der Sonne. Hier auf der Bank hätten wir auch noch länger sitzen bleiben können. Aber wir wollten ja nach oben! Der Einstieg in den Gleitweg war unkompliziert. Der Bach führte wenig Wasser und wir konnten gut über die Steine auf den Weg überwechseln. Nun liefen wir in schönen, teilweise schottrigen Serpentinen zwischen dem Grün nach oben. Hier war es noch angenehm schattig.
Je höher wir kamen, desto mehr liefen wir in der Sonne im Hang entlang. Herrlich! Den ersten Wasserfall gequert und es ging weiter aufwärts. Der Weg war super zu laufen und auch nur wenig ausgesetzt. Wir kamen wirklich gut voran und auch die seilversicherten Stellen, die ab und zu kamen waren ohne Probleme zu meistern. Wenn es mal etwas kraxeliger wurde, störten höchstens die speckigen Steine.
Der Blick ins Oytal oder auf die verschneiten Berge war sensationell, je höher wir kamen. Dann querten wir den nächsten Wasserlauf, wenn Wasser dagewesen wäre und nutzten die Seile, um wieder auf den Weg zu kommen. Kurz danach standen wir an den Latschen und liefen durch diese hindurch. Es ergaben sich jetzt die ersten Blicke auf den Seealpsee und denn dahinterliegenden Schattenberggrat. Wow, was für ein Panorama!
An der Kreuzung zum See runter angekommen, entschieden wir uns den Gleitweg oben weiterzulaufen. Es war dann doch zu kalt, um sich an den See zu setzen. Oben ging es schön am Hang entlang weiter. Hier war es recht schattig und teilweise vereist. Entsprechend vorsichtig gingen wir voran. Kurz darauf standen wir an der Hinteren Seealpe. Diese hatte leider geschlossen, aber es war trotzdem voll! Die ganzen Bahnfahrer stiegen bis hier ab und genossen die Aussicht.
Wir gingen daher direkt weiter. Ab hier war es dann schon gut überzuckert! Traumhaft! Der breite Wanderweg ging erst aufwärts und führte dann am Hang entlang und in Kehren auf den Sattel. Jetzt sahen wir den Nebelhorngipfel!
Nach einer kurzen Beratung beschlossen wir uns den Schattenberggrat anzuschauen. Wir liefen los und schleusten uns an den vielen Leuten vorbei. Der Grat gewann schnell an Schärfe und wurde sehr schmal! Da es recht feucht war beschlossen wir umzukehren!
Zurück am Sattel ging es direkt weiter zum Zeiger. Hier lag dann schon mehr Schnee, aber der Weg war gut zu finden. Oben am Zeiger wurde der Grat schmaler und spannender! Wir liefen weiter und es eröffneten sich tolle Blicke in die andere Richtung. Der Hochvogel zeigte sich in seiner vollen Pracht. Dann wurde es etwas kniffeliger! Die abwärts gerichteten Wegstücke waren teilweise mit Schnee und Eis bedeckt. Hier hieß es sehr achtsam zu gehen.
Danach wurde es wieder deutlich zahmer. Oben auf dem Plateau der Koblatbahn angekommen, sahen wir den Endspurt. Wir liefen jetzt über den breiten Wanderweg in Richtung des Gipfels. Ungefähr in der Mitte nahmen wir den Abzweig über den Hang zum Einstiegsweg des Hindelanger Klettersteigs. Von dort ging es nach links, unterhalb der Gipfelstation nach oben. Kurz ans Kreuz und es war geschafft! Wir machten uns dann recht zügig mit der Bahn an den Weg nach unten.
Fazit: Der Gleitweg ist für mich ein Klassiker aufs Nebelhorn. Er ist nur wenig ausgesetzt und sehr gut zu laufen. Bis auf ganz wenige Stellen ist er auch nicht weiter schwierig. Bei Nässe, Schnee, etc. steigen die Anforderungen logischerweise! Die Variante mit dem Zeiger ist bei Schnee mit Vorsicht zu genießen! Ebenso der Schattenberggrat! Immer wieder eine schöne Tour!
Dauer/Länge (inkl. Pausen):
5:27h / 13,3km
Höchste Wegschwierigkeit :
T3
Aufstieg (Höhenmeter):
1.530m
Abstieg (Höhenmeter):
160m
Besonderheiten:
Über den Zeiger bei Schnee mit Vorsicht zu genießen, analog Schattenberggrat! Sollte man dann lieber lassen! Auch bei Nässe!