Ötztal Hüttentour Tag 1 – über den Klettersteig und luftige Höhen zum Ramolhaus auf 3006m

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Ötztal Hüttentour Tag 1 – über den Klettersteig und luftige Höhen zum Ramolhaus auf 3006m

Mir ist schon vor längerem auf Komoot eine Sammlung von Hütten über 3.000m angezeigt worden. Da ich grundsätzlich Hüttenübernachtungen sehr schön fand, schaute ich mir die Sammlung intensiver an. Ich stieß recht schnell auf zwei Hütten im Ötztal, die ich interessant fand. Also ging es an die Planung, ob diese beiden sich gut verbinden ließen. Dann baute ich noch schnell die entsprechenden Touren dazu und buchte die Hütten. Da ich die Touren nicht alleine machen wollte, fragte ich Kristina, ob sie nicht Lust und Zeit hätte. Und so gingen wir gemeinsam auf Tour. Ich hatte das Glück, dass ich dadurch auch „durchgezogen“ worden bin. Sie ist halt einfach fitter.

Wir sind mit dem Auto nach Obergurgl gefahren, dem Startpunkt der ersten Tour. Ursprünglich plante ich, dass wir zwei Klettersteige auf dem Weg nach oben machen. Nach intensiven Diskussionen auf der Hinfahrt nahm ich einen wieder raus. Dies erwies sich als goldrichtig. Gegen kurz nach neun sind wir dann losgezogen. Kurz nachdem wir den Ortsausgang erreicht hatten, gab es bereits ein gigantisches Bergpanorama. Als kleiner Punkt in diesem Panorama war unser Ziel, das Ramolhaus sichtbar. War das noch weit weg! Dazu sahen wir bereits die nebendran liegenden Gletscher. Bereits aus der Ferne sahen sie wirklich mächtig aus. Relativ zügig erreichten wir die Zirben Alm und kurz danach den Zirbenwald Klettersteig. Dieser sah wirklich schön aus mit Hängebrücken, Seilbrücken und allem was das Herz begehrt. Wir hatten ihn aber aus der Tour gestrichen. Weiter ging es auf einem angenehm ansteigenden Weg in Richtung Schönwieshütte. Vorher passierten wir noch den Rotmooswasserfall. Wunderschön!

Der schöne Wanderweg mündete in einer Fahrstrasse, von welcher aus wir schon die Hütte sahen. Eine sehr schöne, moderne Hütte! Nächstes Mal muss ich sie unbedingt einmal testen. Oberhalb der Hütte lag ein Speichersee. Während Kristina zum Foto machen hoch ist, bin ich runter ans Wasser gegangen. Mir blieb bei dem fantastischen Anblick ins Tal fast der Mund offen stehen. Sonne, Wasser, Berge, Gletscher bildeten ein Traumszenario. Leider kam dies auf den Bildern gar nicht so richtig raus.

Danach schlängelte sich der Weg angenehm nach oben, immer als breite Fahrstraße. An der nächsten Alm, der Langtalereck pausierten wir und schmierten uns mit Sonnenmilch ein. Es war grundsätzlich nicht warm, aber die Sonne und der Wind sind schon tückisch. Die Alm befand sich auf 2.450m Höhe. Nach der obligatorischen Holunderschorle ging es weiter in Richtung Schwärzenkamm Klettersteig. Noch kurz über einen Fluss und ein paar Kurven um den Berg herum und wir waren am Einstieg. Der Klettersteig war im Internet als C Klettersteig gekennzeichnet. Direkt am Einstieg stand eine Tafel, die ihn als C/D kennzeichnete. Entsprechend gespannt waren wir. Klettersteigsets wurden angelegt und wieder die schweren Rucksäcke aufgesetzt und los ging es. Der Einstieg war relativ entspannt, doch kurz danach kam schon die erste Schlüsselstelle. Da diese einen leichten Überhang hatte, war die C/D Einschätzung schon passend. Der Steig war wunderbar angelegt und sehr gut gesichert. Für meinen Geschmack war er schon fast zu sehr gesichert. So hangelten wir uns nach oben. Nach dem ersten Teil, ging es über ein kurzes Grasband nach oben. Kristina hatte schon etwas mit der Kraft zu kämpfen, insbesondere mit dem schweren Rucksack. Also ging es weiter, bei besten Ausblicken und zum Glück im Schatten. Der Ausblick war schon atemberaubend. An der nächsten Schlüsselstelle war wieder ein Überhang. Für mich war dies auch wieder eine C/D Stelle. Danach kam der zweite Notexit und Kristina ist rausgegangen. Zum Ende war es an sich nicht mehr viel, aber als ich um die Kurve herum war, dachte ich, dass es genau richtig war. Man brauchte noch einmal etwas Kraft. Oben angekommen machten wir eine Pause und hatten schon einen besseren Blick auf das Ramolhaus und irre Blicke auf den Gletscher.

Nun ging es an den Abstieg in Richtung Picard Brücke. Eine Hängebrücke über eine riesige Schlucht! Während des Abstiegs eröffneten sich viele tolle Blicke auf den Gletscher. Riesig! Das Gestein wechselte in rotes, eisenhaltiges Gestein. Es sah schon klasse aus. An der Brücke angekommen, hieß es durchatmen und losgehen. Sie ist immerhin 138m lang und 82m über dem Talboden. Während ich rüber ging, geriet sie leicht ins schwanken. Ich empfand es nicht als schlimm. Kristina ist danach rüber gegangen und war auch tapfer. Danach wurde noch einmal durch geschnauft und weiter ging es.

Der Weg zog sich durch das Gestein nach oben. Teilweise war es seilversichert, immer wieder mit Stufen verbaut, aber nie wirklich schwierig. Zwischendrin gingen wir noch durch eine Art Hochmoor und im Rücken gab es immer wieder den Blick auf den Gletscher. Dann kamen wir an ein Schild in Richtung Ramolhaus und sahen nur noch steile Serpentinen. Also kämpften wir uns nach oben. Der Weg wurde, je näher wir der Hütte kamen, immer steiniger. Zwischendrin gaben sich noch Murmeltiere die Ehre.

Kristina war, wie auch nicht anders erwartet, als erste oben und orderte die Getränke. Oben angekommen war ich froh aus den Schuhen raus zukommen und zu entspannen. Die Hütte bot sehr schöne Ausblicke! Später bezogen wir unser 4er-Zimmer, mit zwei weiteren Herren. Um 18 Uhr gab es dann ein sehr leckeres Essen. Der Sonnenuntergang war, da die Hütte die falsche Ausrichtung hatte, nicht sonderlich spektakulär. Gegen 21 Uhr lagen auch alle 4 in ihren Betten und schliefen. Also zumindest 3 von 4 schliefen, der Rest hatte ordentlich geschnarcht. Oh man, war das eine Nacht! Den gigantischen Sternenhimmel lasse ich mal weg.

Gute Nacht!

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

7:42 h / 13,9 km

Höchste Wegschwierigkeit :

T3

Aufstieg (Höhenmeter):

1.530 m

Abstieg (Höhenmeter):

470 m

Besonderheiten:

Klettersteig C/D