Sundowner auf dem Aggenstein

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Sundowner auf dem Aggenstein

Nach einer guten, intensiven Woche ging es heute spontan auf den Aggenstein. Die Idee war es zum Sonnenuntergang oben zu sein. Da ich aber länger am Laptop hing als geplant, mussten wir etwas Gas geben und ich wurde nach oben getrieben.

Vom Parkplatz aus ging es kurz über eine breite, geschotterte Fahrstraße sanft nach oben. Eine Baggerführerin war noch fleißig am arbeiten. Der Weg bog dann recht schnell nach rechts in den Wald ab und gewann an Steilheit. Zu Beginn war er hier recht angenehm zu laufen, wurde jedoch schnell wesentlich steiniger. Technisch einfach, mussten wir trotzdem aufpassen wo wir hintraten, um nicht doof umzuknicken. Die Temperaturen waren für Ende Oktober sehr angenehm. Durch die zügige Bewegung wurde es aber so oder so nicht kalt.

Zweimal kreuzte der Pfad den breiten Wirtschaftsweg. Wahrscheinlich hätten wir auch hier laufen können, aber der schmalere Weg war wesentlich schöner, wenn auch anstrengender. Die Steine waren teilweise sehr speckig. Gut, die Tour war auch eine typische Touri-Massen-Abendtour.

Serpentine um Serpentine ging es nach oben. Durch die Steilheit, die die einzelnen Abschnitte teilweise hatten, gewannen wir sehr schnell an Höhe. Dann kamen wir an eine Wasserlauf, den wir über eine Brücke querten und zwei weitere Brücken, die den Weg nach oben vorgaben. Zwischendurch ergaben sich immer wieder sensationelle Blicke. Durch die bereits tief stehende Sonne, bekamen wir ein Panorama zu sehen, welches wie gemalt war. Unbeschreiblich!

Nach gefühlten 1000 Serpentinen ging es um eine Kurve und wurde deutlich steiniger. Wir sahen schon die ersten Anzeichen, dass wir bald an der Bad Kissinger Hütte ankommen würden. Die Hütte befand sich natürlich schon im Winterschlaf, aber die Lage und die Hütte von außen waren super schön. Wir beratschlagten kurz, ob wir auf den Gipfel gehen oder auf der Terrasse bleiben. Da wir gut in der Zeit lagen, ging es weiter. Von der Hütte aus sollten es noch 45 Minuten nach oben sein. Mehr als ausreichend, aber wir waren auch dezent schneller.

Von hier aus nahm der Anspruch der Wege etwas zu. Hier und da brauchte man seine Hände. Dies lag aber primär an den speckigen Steinen. Die Wege waren nie ausgesetzt oder kritisch. An einer Kreuzung ging es gerade aus zu einer Route zum Klettern. Diese ging wohl bis zum Grad III-. Ich merkte sie mir mal für die nächste Runde vor. Wir nahmen den normalen Weg, der sich in teilweise steilen Serpentinen nach oben zog. Dann kamen wir an den letzten Abschnitt, der seilversichert war. Aber auch hier galt, dass es nicht wirklich wild war. Oben angekommen war es ein atemberaubender Blick. Die Sonne stand schon recht tief und das Panorama war nur beeindruckend.

Wir hatten oben das Glück, dass wir nur zu viert waren. Herrlich! Ein Genuss! Da schmeckte das Gläschen Wein und der leckere Bergkäse noch einmal besser. Übrigens auch der Alpendohle. Die war danach definitiv satt! Nach einer Verschnaufpause und sehr schönen Fotos ging es ans zusammenpacken. Statt den unten angeschlagenen 3 Stunden, wurde ich in 1:15h nach oben getrieben. Puh!

Der Abstieg war entspannt, da der seilversicherte Teil nicht wirklich wild war und es bis zur Hütte auch entspannt war. Die Blicke zur anderen Seite über die Seen waren im Abendlicht auch super. Jetzt zeigte sich sogar noch eine, ehrlicherweise sehr kräftige Gams, die ganz entspannt weiterging.

Wir gingen den identischen Weg wieder nach unten. Am Anfang war der Weg noch gut zu sehen, bevor ich die Stirnlampe einschalten musste. Es war wirklich stockfinster ohne ein Licht. Nach unten kamen wir recht zügig. Entspannt erreichten wir das Auto.

Fazit: Eine wunderschöne Tour, die man auch sehr gut mit Kids laufen kann. Ich werde sie mit meinen Mädels noch einmal, dann am Tag machen. Zum Sonnenuntergang definitiv zu empfehlen. Normalerweise soll es aber sehr voll oben sein, was den Spaß sicherlich etwas trübt. Also lieber unter der Woche gehen und unbedingt die Stirnlampe einpacken!

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

3:14h / 9,08km

Höchste Wegschwierigkeit :

T3

Aufstieg (Höhenmeter):

820m

Abstieg (Höhenmeter):

820m

Besonderheiten: