Über die Hornburg auf den Tegelberg rauf und wieder runter… Wintermärchen!

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Über die Hornburg auf den Tegelberg rauf und wieder runter… Wintermärchen!

Heute machte ich einen bewusst kürzeren Tag am Laptop und startete noch bei Sonnenschein an der Tegelbergbahn. Es war relativ leer und man konnte die Natur in vollen Zügen genießen. Es ging erst kurz auf Asphalt leicht nach oben, bevor der Weg direkt an Steilheit zunahm. Das fiese waren die Eisflächen, die immer wieder den Weg bedeckten. Ich entschied mich daher direkt bei erster Gelegenheit auf die Skipiste oder was auch immer es sein sollte abzubiegen. Hier lief es deutlich entspannter, da es auch immer wieder Grasflächen hatte.

Dann bog der Weg nach links ab, nach rechts wäre es zum Tegelbergsteig gegangen. Der Weg lief in steilen Serpentinen, immer wieder gut mit glattem Schnee bedeckt nach oben. Nach ein paar Kurven, bog ich nach links zum Hornburgsteig ab. Dies war ein steiler, teils seilversicherter Steig. Ich wollte ihn mir einmal anschauen und es lief perfekt. Ab der Stelle, an welcher es steiler wurde, war der Steig komplett schneefrei und trocken. So ging es steil nach oben, ein Stückchen am Seil entlang und dann weiter nach vorne. Am Kreuz angekommen genoss ich kurz den sagenhaften Ausblick. Viel Zeit hatte ich ja nicht, da ich spät dran war. Also ging es zügig zurück zu der Abzweigung und ich ging weiter in Richtung der Rohrkopfhütte. Die Wege waren, trotz Schnee und teilweise Eis gut zu laufen. Ich ließ meine Grödeln im Rucksack und die Schneeschuhe hinten dran hängen. Nun ging es bis zur Drehhütte leicht bergab, über einen schneebedeckten, breiten Wanderweg. An der Drehhütte angekommen, bog ich nach rechts in Richtung der Vordermühlberger Älpele ab.

Der Weg lief erst wie vorher weiter, bevor er deutlich enger und steiler wurde. Es war auch nur noch eine schmale Spur vorhanden. Dann ging es in kleinen, steilen Serpentinen nach oben, die aber durch die Sonne nur noch wenig Schnee hatten. Die Ausblicke waren immer wieder gigantisch. Oben angekommen ging es nach rechts weg durch einen Wald. Der Weg war leicht abschüssig. Am Älpele angekommen ging es nur noch Spuren nach, direkt nach rechts weg. Es war immer schön ansteigend. Durch die Spuren war es sehr angenehm zu gehen und ich musste nicht selbst nach dem Weg suchen. An der Kreuzung in Richtung Schönleitenschrofen entschied ich mich direkt in Richtung Tegelberg weiterzugehen. Die Zeit und die Fitness gaben den Abstecher nicht her. Hier ging es durch sehr tiefe Spuren steil nach oben. Boar, war ich am schnaufen, als ich oben auf dem Grat war. Ich hatte schon vermutet, dass es hier weniger Schnee hatte und es war auch so. Die Sonne stand hier ordentlich drauf. Der Weg zog sich immer am Hang entlang und war sehr gut zu gehen. Am Spitzigschröfle vorbei ging es in Richtung des Franziskaners. Alles hier sind sehr spannende Felsen zum Klettern bis UIAA III. Aber heute war dies nicht im Fokus. Es war mal mehr und mal weniger Schnee auf dem Weg. Als der Franziskaner in den Blick kam, bin ich an einem Schild gewesen und musste kurz überlegen. Es ging nun etwas bergab und der Blick wanderte immer wieder zum Latschenschrofen. Ich fragte mich wie ich da hochkommen soll. Ich blieb an einer Stelle voller Spuren stehen und schaute etwas nachdenklich auf die Karte.
Naja, es wurde ja nicht besser. Ich lief den Spuren abwärts nach und diese Bogen dann nach links weg. Jetzt öffnete sich der kleine Wald und ich sah meine Antwort. Ich musste ein Schneefeld am Hang queren und auf der anderen Seite aufwärts. Laut Lawinenbericht war es in der Höhe nicht gefährlich und es war auch nicht steil. Also lief ich in den Spuren weiter und kam auch entspannt auf der anderen Seite an. Es waren aber durchaus noch Spuren von Abgängen zu sehen. Hier ging es direkt und steil nach oben auf den Grat zum Latschenschrofen. Puh, schon wieder ordentlich am Schnaufen! Oben angekommen schaute ich auf die Uhr und entschied mich die paar Meter zum Gipfelkreuz noch zu machen. Oben angekommen war es wieder eine wunderschöne Aussicht. Im Sinne der Zeit ging es aber zügig weiter und ich lief sehr zügig den Grat in Richtung Tegelberg. Kurz nach unten, an der Kreuzung angekommen und es ging direkt steil nach oben. Ich merkte, dass ich echt platt war und legte immer wieder Pausen ein. Die Zeit lief gegen mich!

Es waren zwei letzte steile Anstiege, bevor es sanfter in Richtung der Gipfelstation ging. Oben angekommen war ich wirklich platt. Der Schnee verlangte mir sehr viel ab! Tja, ich kannte ja das Gefühl, wenn man die Rücklichter vom Bus sieht und hier war es die Bahn die gerade anfuhr. Ich war eine Minute zu spät. Und ja, ich fluchte und schimpfte wie ein Rohrspatz. Aber es half nichts. Ich ging ein kleines Stück runter zur Tegelberghütte und trank, gefrustet eine Holderschorle. Der Bergwachtler, der auch noch dort saß musste nur grinsen und meinte süffisant: „ Dann musste halt runter laufen“. Aber er hatte ja recht, eigene Dummheit!

Also machte ich mich an den Abstieg. Bis zur Rohrkopfhütte waren die Wege schneebedeckt und wunderbar zu gehen. Ich kam richtig zügig voran und die Sicht mit der untergehenden Sonne in Richtung Neuschwanstein war richtig schön. Die Grödeln und Schneeschuhe brauchte ich nicht. Die Stöcke langten völlig aus. Ab der Hütte war ich wieder auf dem Aufstiegsweg. Der ließ sich unkompliziert und schnell abwärts laufen. Unten angekommen war ich einfach nur happy. Der Kopf war wieder frei!

Fazit: Eine wunderschöne, technisch (bei den heutigen Bedingungen) einfache Tour, die aber konditionell durch den Schnee sehr fordernd ist. Im Sommer ist dies sicherlich auch eine sehr schöne Runde. Wenn man dann noch etwas zeitiger losgeht! Die Hornburg kann ich wirklich empfehlen. Ein wunderschöner Aussichtsplatz, obwohl er gar nicht so hoch ist.

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

5:03h / 14,5km

Höchste Wegschwierigkeit :

T3

Aufstieg (Höhenmeter):

1.310m

Abstieg (Höhenmeter):

1.310m

Besonderheiten:

Durch den Schnee teilweise etwas schwieriger als T3!