Um den Säuling gepilgert

Nach den letzten zwei Tagen wollte ich heute eine entspannte Runde im geliebten Allgäu gehen. Meinen eigentlichen Tourenplan verwarf ich, da ich zu müde Beine hatte und entschied mich für den Säuling. Ich schaute ihn mir schon immer wieder mal von unten an, schaffte es bisher aber nicht rauf.

Entspannt lief ich gegen 8 Uhr am Säuling Parkplatz in Pflach los. Die ersten Meter liefen über Asphalt, bevor es auf einen Pfad ging. Dieser zog sich sanft ansteigend nach oben, zwischen Bäumen hindurch. Herrlich! Die Wärme war leider schon gut zu spüren und die Luft stand hier unten.

Dann ging es langsam steiler bergauf. Es waren schon einige Leute unterwegs, aber gut ich war auch nicht gerade früh dran. Der Weg war am Anfang geschottert und ging jetzt mehr in Waldboden über. Dann kam ein Stück auf einem breiten Schotterweg, welches ganz gut tat.

Nach wenigen Metern ging es dann wieder nach links weg in einen steil ansteigenden Pfad. Dieser zog sich schön nach oben und hatte immer wieder ein paar fiese abgelaufene Steine drin, bei denen man gut aufpassen musste nicht abzurutschen. Ich merkte hier, dass der Weg viel begangen wurde. Zwischendurch kamen immer wieder einmal kurze Strecken auf einem gut geschotterten Wegstück. Der Weg war trotz der steileren Passagen sehr gut zu laufen. Der Schatten zwischen den Bäumen tat inzwischen gut. Bei kleineren Stücken in der Sonne, merkte ich immer die Kraft, welche diese schon hatte.

Alternativ hätte ich auch einen Großteil der Strecke über die Fahrstraße gehen können. Der Steig war wesentlich direkter und auch schöner. Dann kam ich über eine kleine Lichtung und war am Säulinghaus angekommen. Dies liegt wunderschön unterhalb des mächtigen Massivs vom Säuling. Aber dies war ja nur das erste Ziel des Tages. Ich ging direkt weiter und bewegte mich parallel zum Massiv des Apostelsteigs. Am Anfang ging es sehr viel durch Geröllfelder. Dies war stellenweise schon ein komisches Gefühl, da durchaus sichtbar war, dass vor nicht langer Zeit einiges abgegangen war. Der Weg war super zu laufen und ging tendenziell nach unten. Die Ausblicke waren bei einem wolkenfreien, strahlend blauen Himmel wunderschön.

Der Weg zog sich dahin, war super zu gehen, bevor er nach links, etwas steiler abwärts ging. Ab hier war es eher eine Strauch und Buschlandschaft. Und es roch richtig doll nach Himbeeren, die auch überall wild wuchsen. Traumhaft! Nun ging es auch wieder leicht nach oben. Der Weg war teilweise schon etwas zugewachsen. Dann kam ich an den Abzweig in Richtung Hohenschwangau. Von hieraus hieß es erst durch einen leicht zugewachsenen Weg bergauf.

Das letzte Stück ging dann steil an der Felswand bergauf. Hier musste ich etwas wegen des Schotters und abgelaufenen Weges aufpassen. Ich hatte herrliche Ausblicke auf die Füssener Seenlandschaft! Ein Traum war das! Dann kam ich oben auf dem Sattel an und hatte damit quasi den Pilgerschrofen umrundet. Von hier aus ging es recht steil, viel mit Schotter bergab, bevor ich an der Wildsulzhütte ankam. Nun begann der Anstieg auf den Säuling von der deutschen Seite aus, nachdem ich in Österreich gestartet war und ihn einmal umrundet hatte. Bis hierher war es auch eine wirklich schöne Runde. Die blieb es natürlich auch.

Es ging einige Kehren bergauf, bevor der Weg sich ein Stück am Hang entlang zog. Gegenüber lag der Tegelberg mit seinem Massiv und der Branderschrofen. Es war schön ihn mal von der anderen Seite aus zu sehen. Dann ging es in steilen Kehren aufwärts, bis ich an die Leiter kam. Diese war wirklich harmlos. Sie war bombenfest und kurz. Direkt danach ging es durch eine kurze versicherte Stelle.

Ab hier ging es, meistens in der Sonne wesentlich kraxeliger aufwärts. Immer wieder gab es auch geschotterte Wegstücke, aber ich brauchte hier schon mehr meine Hände. Insbesondere die speckigen Steine waren doof. Es zog sich so sehr lang hin. Der Weg war hier aber gut markiert, wenn auch die Markierungen teilweise schon verblasst waren. Es gab auch kurze versicherte Passagen. Insgesamt war es gut zu gehen. Dann kam ich an der Gamswiese an. Spätestens ab hier gab es keinen Schatten mehr.

Ich sah oben schon das Kreuz des Säulings. Nun ging es ein Stück über die Wiese und dann in Serpentinen über einen Schotterweg nach oben. Das letzte Stück auf den Gipfel war dann durchaus noch einmal zum Kraxeln. Bei Nässe wäre dies sicherlich unangenehm gewesen. Dann stand ich oben am Kreuz und hatte bei diesem Traumwetter einen tollen Ausblick. Leider waren unendlich viele Flugameisen hier oben und fanden die Aussicht auch klasse. Also sparte ich mir den eigentlich höheren, zweiten Gipfel und stieg direkt wieder ab.

Auch hier hieß es achtsam wegen der speckigen Steine zu sein. Wieder auf der Wiese angekommen, bog ich direkt in den Abstieg zum Säulinghaus ab. Der Weg über die österreichische Seite war deutlich kürzer. Dafür war er auch wesentlich steiler und sehr viel mit Seilen versichert. Gepaart mit dem Schotter hieß es sich noch einmal voll zu konzentrieren. Am Haus angekommen gönnte ich mir eine ausgiebige Pause und genoss die Aussicht von der Terrasse.

Dann ging es im wesentlichen auf dem Aufstiegsweg abwärts. Ich war froh, dass der Weg meistens im Schatten verlief, da die Sonne inzwischen ordentlich brannte. Am Auto angekommen war ich froh über die schöne Tour. Aber wirkliche Regeneration war es auch nicht.

Fazit: Der Säuling ist ein toller Gipfel und von beiden Seiten her sind es sehr spannende Routen. Bei Wärme sollte man auf jeden Fall sehr viel zu trinken mitnehmen, da beide Aufstiege viel in der Sonne liegen. Bei Nässe oder Schnee und Eis ist der Gipfel mit Vorsicht zu genießen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier so oder so sehr wichtig. Die Umrundung kann ich wirklich empfehlen. Eine tolle Tour!

Dauer/Länge (inkl. Pausen):

6:27h / 12,9km

Höchste Wegschwierigkeit :

T4

Aufstieg (Höhenmeter):

1.470m

Abstieg (Höhenmeter):

1.470m

Besonderheiten: