Heute startete das Wochenende im Ötztal. Um 10 Uhr traf sich die Gruppe mit dem Bergführer an der Talstation der Wildspitz-Bahn in Vent. Wir waren 8 Personen und ein Bergführer. Nach der Materialausgabe bzw. dem Check ging es mit der Bahn nach oben. Es war leider recht neblig auf dem Weg hinauf. Nach dem Umstieg an der Mittelstation klarte es langsam auf und die gigantische Sicht auf die Ötztaler Berge wurde uns deutlich.
Oben angekommen starteten wir in gemächlichem Tempo zu unserem ersten Tagesziel. Voll bepackt mit den Rucksäcken ging es gleich über einen Wiesenweg bergauf. Der Weg selbst war gut markiert und nicht zu verfehlen. Aber es ging auch gleich ordentlich nach oben. Das Tempo war sehr gut, da wir uns ja auch schon in einer gewissen Höhe bewegten und das Ziel auf knapp über 3.000m Höhe lag. Von der Station aus sollte es auch nur ein Weg von 1,5h sein.
Auf dem Weg selbst lag einiges an Steinen, so dass die Schritte achtsam zu setzen waren. Wir gewannen schnell an Höhe und konnten immer wieder die Aussichten genießen. Dann kam das eigentliche, zweite Ziel in Sicht, aber noch weit weg von uns, der Rofenkarferner. Er sah aus der Distanz schon beeindruckend aus.
Dann kamen wir am Blockgestein an und es wurde etwas kraxeliger. Hier brauchten wir dann auch unsere Hände, um weiter aufwärts zu kommen. Zwei Stellen waren durch Seile mächtig entschärft worden. Teilweise gab es auch Tritthilfen. Oben angekommen ging es auf einem kurzen Gratstück weiter, bevor es wieder über Blockgestein in Richtung des Gipfelkreuzes ging. Es galt die Schritte gut zu setzen, um nicht blöde umzuknicken oder abzurutschen. Der Weg ans Kreuz war felsig, aber nicht weiter schwierig.
Am Kreuz angekommen setzten wir die Rucksäcke ab und genossen die Aussicht. Wahnsinn! Der Blick auf den Ferner und die Wasserströme, die abflossen, die Gipfel, die Gletscher auf den anderen Bergen und die unschönen dunklen Wolken. Und so kam es wie es kommen musste und wir zogen uns unsere Regensachen an. Es begann schön zu regnen!
Nach der Pause liefen wir weiter auf dem Grat des Wilden Mannles. Der Grat war aus Blockgestein, Geröll, Platten und durch die Nässe auch nicht unbedingt angenehmer zu laufen. So liefen wir ein ganzes Stück, bevor es nach links runter ging. Rutschig und schmierig war es inzwischen. Jetzt regnete es auch fröhlich vor sich hin. Leider donnerte es ordentlich. Abwärts ging es durch einen kleinen Klettersteig, der aber nicht wirklich wild war. Letztendlich hatte man ein steiles Stück mit Seil und Stufen entschärft. Noch ein Stück weiter und wir standen an der Kreuzung in Richtung Hütte oder des Ferners.
Nachdem es inzwischen fleißig donnerte und auch schon geblitzt hatte, entschieden wir uns dazu direkt zur Hütte zu laufen. Der Weg führte erst relativ gerade oberhalb des Gletscherflusses entlang, bevor wir abwärts gingen und den reißenden Strom auf einer Felsbrücke und einer richtigen Brücke querten. Dann ging es weiter über einen gut markierten Weg, teilweise stark ansteigen in Richtung des Tagesziels.
Im strömenden Regen kamen wir an der Breslauer Hütte an. Nachdem die Zimmer bezogen waren und das Wetter aufgeklart hatte standen noch theoretische Einheiten auf dem Programm, bevor wir den Tag beim Essen ausklingen ließen.
Fazit: Das Wilde Mannle ist ein einfacher 3.000er, der mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gut zu machen ist. Durch die Bergbahnen kann jeder die für sich passende Tourintensität festlegen. Der weitere Weg ist, wie die ganze Gegend einfach nur beeindruckend. Die Breslauer Hütte ist eine sehr schön gelegene Hütte, die sich für eine Tagestour oder auch Übernachtung lohnt.
Dauer/Länge (inkl. Pausen):
2:27h / 3,35km
Höchste Wegschwierigkeit :
T5
Aufstieg (Höhenmeter):
470m
Abstieg (Höhenmeter):
290m
Besonderheiten: