Heute stand endlich einmal wieder eine längere Tour auf dem Programm. Das Wetter war hervorragend und ich hatte große Lust! Ich startete an der Mittagbahn, Talstation. Von hier aus ging es kurz über Schotter und dann recht zügig durch den Wald nach oben. Der Weg war noch recht matschig, aber durch viele Befestigungen gut zu gehen. Am Ende kam ich auf eine Lichtung, links von mir fuhr die Bahn und vor mir lag die Sennalpe Hochried. Leider hatte sie, wie die restlichen Alpen auf dem Weg zu. Am Ende der Wiese bog ich auf den Fahrweg ab, bevor es direkt wieder in den Wald ging. Steil und matschig bergauf zog sich der Pfad nach oben. Ab und zu kreuzte ich kurz den Hauptweg. Dann kam ich an der Mittelstation an. Ach was war das für ein herrliches Wetter und Panorama! Ich sah nach oben zur Gipfelstation. Von hier aus ging es über die Asphaltstraße aufwärts. Nach der Alpe Schwanden ging es kurz bergauf, bevor sich ein unglaublicher Blick auf die Berge ergab.
Ein paar Minuten später stand ich am Gipfel des Mittags. Der Grünten war noch unter Wolken. Insgesamt war das Sonne-Wolken Spiel wieder einmal ein Traum. Weiter ging es zum Bärenköpfle. Der Weg war frei und ich war, nach einem kleinen Schneefeld vor dem Kreuz recht zügig dort. Der Blick zum Steineberg ließ mich kurz ins Grübeln kommen. Ich sah gut, dass es noch einiges an Schnee dort hatte. Da ich aber auch Bewegung unterhalb der Leiter und dann im Abstieg wahr nahm, ging ich davon aus, dass es machbar war. Also machte ich mich auf!
Der Weg bis zu den Stufen aufwärts war sehr matschig, aber gut zu gehen. Dann ging es nach oben. Ich kam gut voran, da hier kein Schnee lag. Dadurch das der Weg immer wieder den Hang touchierte, ergaben sich schöne Blicke. Dann kam immer mehr Schnee ins Spiel. Allerdings alles gut zu machen und nicht schwierig. Die potentiell heikleren Stellen waren alle schneefrei. Am Ende des Anstiegs angekommen, stand ich am Schneefeld, welches ich queren musste, um dann den steilen Anstieg nach oben zur Leiter zu nehmen. Vor mir ging eine Gruppe jüngerer recht unbedarft los. Dadurch war es wunderschön gespurt und gut zu laufen. Ich schaute trotzdem immer wieder nach oben und querte zügig. Durch die Sonne und den nassen Schnee, hatte ich keine Lust im Weg zu stehen, wenn etwas abging.
Nun ging es steil aufwärts. Durch die Spuren war es aber wie Treppensteigen. Ich empfand es auch angenehmer als im Sommer. An der Leiter angekommen traf ich die Gruppe wieder. Der alternative Weg unten herum war komplett mit Schnee zu, so dass es nur über die Leiter ging. Einer der Jungs hatte ein echtes Thema damit, kam aber zum Glück gut nach oben. Ich ging die Leiter hoch, was völlig unproblematisch war und genoss ein wenig die Aussicht am Gipfelkreuz.
Der weitere Weg sah recht angenehm aus. Also lief ich weiter in Richtung des Stuiben. Der Gratweg verlief wunderschön oben entlang. Stellenweise war er mit Schnee zu, aber gut gespurt. Ich ertappte mich immer wieder dabei wie ich links und rechts das Panorama aufsaugte. Keine der „kritischen“ Stellen war mit Schnee zu, auch nicht die seilversicherte Passage. Dann kam ich an die „Rinne“ am Steinköpfle, bevor ich mich entscheiden musste, wie ich weiterging. Diese war komplett mit Schnee zu, aber sehr spaßig zu durchschreiten. Unten angekommen ging es links zum Stuiben und geradeaus direkt zur Alpe Gund. Ich entschied mich für den Stuiben.
Also hieß es kurz durch den Schnee aufwärts. Ein paar Meter, bevor es rechts nach oben ging, sackte ich plötzlich bis zur Hüfte im Schnee ein. Das war so semi lustig. Daraus befreit, schnaufte ich kurz durch, sammelte mich und ging weiter. Nach rechts ging es durch den Schnee nach oben. Zwischendurch kamen auch ein paar Stufen unter dem Schnee zum Vorschein. Es ging oben am Grat entlang. Hier war es relativ frei und wenn Schnee da war, konnte ich in die vorhandenen Spuren treten. Dann kamen mir zwei Personen entgegen, die abgebrochen hatten, weil es wohl etwas kniffeliger wurde. Vor mir sah ich aber auch noch mehrere Personen, teilweise mit Hund die weitergingen.
Ich entschied mich dazu weiterzugehen. Es ging unterhalb der Felswand am Hang entlang. Hier achtete ich schon sehr genau auf meine Schritte und dass ich die Spuren traf. Ich war nicht traurig darüber, dass gespurt war. Stellenweise war es schon sehr schmal. Dann ging es wieder auf den Grat, schneefrei nach oben. Das Spielchen wiederholte sich mehrfach und es war wirklich ein Nervenkitzel. Dann ging es über ein etwas größeres, aber entspannteres Schneefeld aufwärts zum letzten Abschnitt. Hier war eine schneebedeckte Rinne. Zum Glück gab es eine Seilversicherung oberhalb. Mithilfe dieser nahm ich die letzten Meter und lief dann ging ich entspannt zum Gipfelkreuz.
Hier war wieder einmal eine tolle Aussicht in alle Richtungen. Die weiteren Gipfel der Nagelfluhkette sahen aus wie Zebraberge. Der Sederer Stuiben war zum Greifen nah, stand aber nicht auf der Liste heute. Nach einer ausgiebigen Pause machte ich mich an den Abstieg. Ich entschied mich dazu den direkten Weg über die Wiese in Richtung des eigentlichen Wanderwegs zu nehmen. Diese war schneefrei und ich war recht zügig unten. Meine Schuhe waren übrigens komplett nass. Es war zwar schön in einer kurzen Hose zu laufen, aber doof bei so viel Schnee. Dann ging es sehr spaßig am Hang entlang in Richtung der Alpe Gund. Hier war es richtig blöde zu laufen und ich setzte sehr bewusst jeden Schritt. Ich war froh, als ich an der Alpe auf dem richtigen Wanderweg war. Der Blick in Richtung Steinköpfle, in die Tiefebene unterhalb war ein Traum! Schnee, gefrorene Wasserflächen und ein Wasserfall! Wow!
Ich machte mich auf in Richtung des Naturfreundehaus Kempten. Der Weg war voll mit Schnee, aber gut zu laufen. Hier und da sackte ich etwas ein. Der Weg zog sich etwas bis zur Alpe Mittelberg. An Schnee mangelte es nicht. Hier ging es noch einmal abwärts und dann wieder über Schotter aufwärts. Am Naturfreundehaus angekommen machte ich eine Pause. Danach ging es durch den Wald nach unten und an der Alpe-Alp kurz über Schotter und dann über eine Wiese steil nach oben. Langsam merkte ich die Länge der Tour. Oben angekommen lief der Weg nach links, teilweise über Holzstege. Immer wieder, schon die ganze Tour entlang waren unglaublich viele Krokusse zu sehen. Am Kreuz des Immenstädter Horns angekommen, blieb ich kurz stehen. Der Blick über den Großen Alpsee war schon schön!
Nun machte ich mich an den Endspurt. Im Wesentlichen ging es steil bis sehr steil über teils befestigte, teils sehr matschige Wege abwärts nach Immenstadt. Der Weg ist schon schön, zieht sich aber ewig hin. Durch die Nässe und den Matsch musste ich mich auch noch einmal richtig konzentrieren. Unten angekommen brauchte ich noch ein paar Minuten bis zum Auto.
Fazit: Die Tour selbst ist im Sommer sicherlich noch einmal besser! Wenn die Alpen, von denen es reichlich auf dem Weg hat aufhaben. Eine technisch (ohne Schnee) nicht zu anspruchsvolle, intensive, wunderschöne und sehr abwechslungsreiche Tour! Die Kondition sollte halt passen.
Dauer/Länge (inkl. Pausen):
9:05h / 21,03km
Höchste Wegschwierigkeit :
T3
Aufstieg (Höhenmeter):
1.500m
Abstieg (Höhenmeter):
1.500m
Besonderheiten:
Durch den Schnee ist der Grat zum Stuiben T4 gewesen!